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Großeinsatz Scheunenbrand in Großwulkow

Großeinsatz am Freitag gegen 0.30 Uhr: Ein Brand in Großwulkow forderte den Einsatz mehrerer Ortsfeuerwehren. Eine Scheune brannte.

Von Sigrun Tausche 11.09.2015, 17:34

Großwulkow l Das Grundstück direkt neben der Großwulkower Kirche war zur Zeit nicht bewohnt, ein Großteil des Inventars war in der Scheune untergestellt und die Familie wohnte vorübergehend in einem Neubau in Zollchow. So hatten Kathleen Warschau und ihr Mann Steffen Weigel erst von dem Brand erfahren, als sie um 1.10 Uhr in der Nacht angerufen wurden.

Bemerkt hatte das Feuer eine Nachbarin von gegenüber, berichtete Kathleen Warschau. Sie sei schon zeitig wach gewesen, weil sie regelmäßig früh zum Markt nach Magdeburg fährt. Aufmerksam geworden sei sie durch einen Knall: Eine Propangasflasche, die sich im brennenden Gebäude befand, sei explodiert und über die Straße bis vor ihr Grundstück geflogen. Daraufhin habe sie sofort die Feuerwehr alarmiert.

Die Feuerwehren Großwulkow, Kleinwulkow, Redekin, Scharteucke und Nielebock seien sofort ausgerückt, berichtete Stadtwehrleiter Ralf Braunschweig. Die Jerichower Feuerwehr sei um 0.44 Uhr nachalarmiert worden, und weiterhin seien noch zwei Kameraden der Genthiner Feuerwehr mit der Wärmebildkamera vor Ort gewesen. Insgesamt waren 51 Kameraden mit elf Fahrzeugen im Einsatz. Ein Feuerwehrmann wurde laut Informationen der Polizei während der Löscharbeiten verletzt und in einem Krankenhaus behandelt.

Erst kurz nach 8 Uhr konnte der Einsatz beendet werden. Kameraden aus Großwulkow hatten anschließend den Auftrag zur Brandwache und sollten stündlich kontrollieren, ob sich nicht erneut etwas entzündet hatte.

Das Ergebnis dieser Nacht: Zerstörte Dächer von Scheune und angrenzendem Nebengebäude, letzteres ist am schwersten betroffen und nahezu völlig zerstört. Brandschäden auch in allen anderen Gebäuden sowie unvermeidliche Schäden durch das Löschen – was nicht verbrannt ist, ist durchgeweicht. Ein verqualmtes und verrußtes Wohnhaus, in dem sich die Reste eines verbrannten Schranks befinden. Wären es mehr Möbel gewesen, wäre wohl auch vom Haus nicht viel übrig geblieben. So ist das Feuer hier mangels Nahrung ausgegangen.

In einer Fensterscheibe habe es ein Loch gegeben, berichtet Kathleen Warschau. Offenbar sei etwas hineingeworfen worden, um den Brand zu entfachen. Für sie gibt es keinen Zweifel, dass es sich hier um Brandstiftung handelt.

Fassungslos neben ihr steht ihr jüngerer Sohn Nick Seeger (16). Er wollte gestern mit seinen Eltern ins tschechische Cheb, kurz hinter der Grenze zu Deutschland, fahren, um dieses Wochenende an der vorletzten Runde der Deutschen Meisterschaften im Motocross teilzunehmen. Er hatte sich gute Chancen auf den Titel ausrechnen können. „Ich führe die Liste an“, sagt er und kann nicht glauben, dass sich seine Hoffnungen nun in Rauch aufgelöst haben.

Denn seine vier Crossmotorräder befanden sich in dem abgebrannten Nebengebäude, zusammen mit allen Ersatzteilen, die er hatte, sowie einem Fahrrad. „Ich hatte mir vor fünf Wochen den Oberschenkel gebrochen und war froh, dass es jetzt wieder gut ist“, berichtet er. Eigentlich sollte er noch länger pausieren mit dem Crossfahren, aber er wollte es unbedingt durchziehen. Das hat sich nun erledigt.

Laut Polizeiangaben beläuft sich der Gesamtschaden nach ersten Schätzungen auf etwa 50 000 Euro.

„Die Kripo ermittelt wegen Brandstiftung“, teilte Polizeisprecher Thomas Kriebitzsch mit. In diesem Zusammenhang wird um sachdienliche Zeugenhinweise gebeten.

Hinweise werden unter Telefon 03921/92 00 oder bei jeder Polizeidienststelle entgegengenommen.