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Traumhochzeit Ehemalige Elbauenkönigin unter der Haube

Elbauenkönigin Luise, im Amt von 2011 bis 2013, hat ihr zartblaues Kleid gegen ein noch zarteres weißes getauscht.

Von Sigrun Tausche 10.10.2016, 10:00

Parey/Reesen l Begonnen hatte es vor etwa sechs Jahren im Saal in Parey, den es damals noch gab. Sie hat mit ihrer Freundin getanzt, und er stand an der Seite und sah sie. Für Steven war sofort klar: „Die ist es!“ Er hat sie dann angesprochen, hat sie um ihre Handy-Nummer gebeten, aber sie hat sie noch nicht rausgerückt. Da hat er ihr seine auf einen Zettel geschrieben, „und sie hat sich irgendwann gemeldet!“ Sie haben sich ein bisschen geschrieben, und dann war erstmal wieder Funkstille – über ein Jahr. Irgendwann haben sie sich über Facebook wiedergefunden. „... und dann wochenlang Tag und Nacht geschrieben, das Handy am Tag dreimal geladen“, lacht Steven.

Eine ganze Weile hat es noch gedauert, bis sie sich das erste Mal getroffen haben. Das war auf halbem Wege zwischen ihrem Heimatort Parey und seinem – Reesen – in Hohenseeden auf dem Berg, und zwar um 12 Uhr in der Nacht! Zwei Wochen später sind sie schon das erste Mal zusammen in den Urlaub geflogen – nach Paris. Einige weitere Urlaubsreisen folgten.

Die denkwürdigste Reise führte nach Thailand. Denn dort hat sich ein junger Straßenhund an ihre Hacken geheftet, genauer gesagt, eine Hündin. Sie hatte am Bein eine tiefe Wunde und hat niemanden an sich herangelassen – außer Luise und Steven. Luise hat mit ihrem Notfall-Paket die Wunde, so gut es ging, versorgt. „Das hat ihr bestimmt weh getan, aber sie hat alles mit sich machen lassen!“ Und dann war alles zu spät. Sie sind die Hündin nicht mehr los geworden und wollten es auch gar nicht. Luise mit ihrem großen Herzen wollte dem Tier ein richtiges Zuhause geben, und Steven hat ihr dass natürlich nicht abschlagen können. Sie haben dann offiziell alles in die Wege geleitet. Die Hündin, der sie inzwischen den Namen „Chabu“ gegeben hatten, musste in Thailand zunächst in Quarantäne und durften erst nach dem europäischen Winter im Flugzeug den beiden hinterherreisen.

Ganz billig war das nicht, aber Luise und Steven haben es nie bereut. Auf ihrem Heimflug haben sie überlegt, was sie denn ihren Elltern erzählen, wo sie den Hund lassen wollen. Da fiel die Entscheidung: „Wir bauen ihr eine Hundehütte, aber eine, in die wir alle hineinpassen!“ Und so wurde der Hausbau geplant, in Reesen gleich neben dem Autohaus seiner Eltern. Ein halbes Jahr nach dem Urlaub ging es los. Seit etwa zwei Jahren wohnen sie nun im eigenen Zuhause, gemeinsam mit Chabu. „Sie war vom ersten Tag an stubenrein. Sie ist so dankbar und so lieb“, sagt Luise und gesteht: „Sie darf alles!“

Außergewöhnlich war auch die Hochzeit der beiden. Im Standesamt haben sie nur die Formalitäten erledigt. Die große Schar der Hochzeitsgäste war in den Landgasthof „Zur Erholung“ in Lostau eingeladen. Dort war im Garten alles vorbereitet für eine freie Trauung mit einer Rednerin. „Sie hat es wunderschön gemacht“, schwärmt Luise. Und natürlich war auch Chabu dabei. Die Hündin durfte den beiden die Ringe bringen. Die Hochzeitsreise war wunderschön. „Wir waren erst vier Tage in Hongkong, dann elf Tage auf Bali“, erzählen die beiden. „Das war ein Traum.“

Eine Hochzeits-Nachfeier gab es später noch in der Pfarrscheune Reesen. Inzwischen ist der Alltag wieder eingekehrt. Luise Pohl geht ihrer Arbeit in der Burger „Löwen“-Apotheke nach, Steven Pohl arbeitet im Autohaus seiner Eltern. Schöne Reisen unternehmen wollen die beiden aber noch oft. Und natürlich steht auch die Familienplanung auf der Vorhaben-Liste ...