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Sekundarschule Brettin Die Brettiner Schüler Tik Tokken doch nicht richtig?!

Mädchen und Jungen der Klasse 7 der Sekundarschule Brettin erleben ein besonderes Projekt.

Von Anke Hoffmeister 30.04.2024, 15:33
Spielzeit in der Aula der Sekundarschule Brettin.
Spielzeit in der Aula der Sekundarschule Brettin. Melanie Mayr

Brettin - Wenn junge Menschen sich von einer ganz anderen Seite zeigen, plötzlich Dinge tun, die ihnen kaum jemand zugetraut hätte, dann muss etwas im Außen anders sein als sonst. Genau eine solche Veränderung gab es jetzt in der Sekundarschule Brettin.

„Du TikTokst ja nicht richtig!“ hieß es eine Woche lang für 27 Mädchen und Jungen der Klasse 7 der Sekundarschule Brettin. Die „Theater-Kiste“ aus Magdeburg war von der Schule engagiert worden. Oliver Stieghahn, Thomas Stieghahn und Janett Stieghahn vom gleichnamigen Verein leiteten die Schüler auf dem Weg zu einem Theaterstück an.

Hinter diesen Masken bleiben die Schüler anonym.
Hinter diesen Masken bleiben die Schüler anonym.
fotos: Melanie Mayr

„Das große Thema war Cybermobbing“, berichtet Melanie Mayr, pädagogische Mitarbeiterin in dieser Schule. Sie begleitete die Mädchen und Jungen zusammen mit Klassenlehrerin Ulrike Mauritz-Mücke und Kunstlehrerin Heidrun Koch während der Projektwoche. Dass dieses Thema bei den jungen Menschen offene Türen fand, merkten vor allem die beiden Frauen der Brettiner Sekundarschule sehr schnell.

Mayr: „Es brauchte kaum eine Anleitung. Sie waren sofort drin im Thema. Sie wussten, was zu tun ist.“

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In unterschiedlichen Gruppen ging es daran, ein Stück zu erarbeiten, das am Ende der Woche in der Aula der Schule aufgeführt werden sollte. „Ab dem zweiten Tag war es ein Selbstläufer“, sagt Melanie Mayr. Die eine Gruppe wurde kreativ tätig, bastelte Masken, um anonym im Stück spielen zu können, schuf das Bühnenbild. Zu den Masken berichtet die pädagogische Mitarbeiterin: „Am Ende war es den meisten Schülern sogar egal und sie setzten ihre Masken nicht auf.“ Eine andere Gruppe beschäftigte sich mit der Technik, drehte Videos und bearbeitete diese im Anschluss.

Schüler total unterschätzt

Eine Tanzgruppe und Schauspieler brauchte es weiterhin, um zum Ende des Projektes etwas aufführen zu können. „Es war beeindruckend. Wir haben manche Schüler völlig falsch eingeschätzt“, berichtet Melanie Mayr von ihren Beobachtungen.

Jeder der 27 Siebtklässler habe in diesem Projekt seine Rolle gefunden, jede habe sie ohne Zutun von außen ergriffen. Jeder fand seinen Platz in diesem Projekt.

Vertieft in den Videoschnitt.
Vertieft in den Videoschnitt.
Melanie Mayr

Jeder Tag innerhalb der Theater-Woche startete in der Aula mit einem gemeinsamen Frühstück. Danach startete für alle ein freies Arbeiten, bei dem es von den Theater-Mitstreitern und auch Lehrern Hilfestellung gab.

Es gibt noch eine Premiere mit „Du TikTokst ja nicht richtig!“

Mit der Generalprobe am Ende der Woche erlebte das Projekt „Du TikTokst ja nicht richtig!“ vorerst seinen krönenden Abschluss. „Es war toll“, lautet das Resümee von Melanie Mayr. Das etwa 30-minütige Stück sei sehr, sehr gut gewesen, die Mädchen und Jungen hätten sich darin ganz und gar wiedergefunden. In der Aula herrschte trotz der etwa 50 anwesenden Schüler absolute Stille. Das Fazit: „Es hat allen sehr viel Spaß gemacht.“ Und: Die Generalprobe soll nicht zugleich Premiere und Abschluss gewesen sein. „Wir wollen, dass die Schüler dieses Stück in diesem Schuljahr noch einmal zeigen. Und sie wollen das auch“, betont Melanie Mayr.

Finanziert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Corona-Sondervermögen von Lernangeboten für die Bewältigung von Lernrückständen.