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Jugendprojekte Feuerwehrmeile in Genthin

Die Mittel für drei Projekte hat der Begleitausschuss des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ in Genthin freigegeben.

Von Mike Fleske 14.03.2017, 05:00

Genthin l „In den Feuerwehren wird ein demokratisches Selbstverständnis gelebt, wir treten füreinander ein, das entspricht den Grundsätzen des Bundesprogrammes“, brachte es der Genthiner Stadtwehrleiter Achim Schmechtig während der Begleitausschusssitzung auf den Punkt. Mit 3700 Euro wird das erste Kinderfest der Jugendfeuerwehren gefördert. Die Verantwortung liegt beim Förderverein der Altenplathower Feuerwehr und dessen Vorsitzender Jean Kietzke-Giese. Unter dem Motto „Unsere Welt ist bunt - Feuerwehr vereint“ wird am 17. Juni zwischen 13 und 19 Uhr die Brandenburger Straße zur Feuerwehrmeile.

Neben den Genthiner Jugendwehren werden sich auch die jugendlichen Feuerwehrleute aus Jerichow und Elbe-Parey präsentieren. „Ziel ist es, noch mehr Kinder und Jugendliche für die Mitarbeit in den Freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen und für ein demokratisches Miteinander zu werben“, so die Veranstalter. Geplant sei ein großes Fest, bei dem sich auch Genthin 2020, die Verkehrswacht Genthin, der Kreissportbund sowie der Kreiskinder- und Jugendring präsentieren. Das Deutsche Clowntheater und der Schaustellerbetrieb Schmidt sorgen mit Aktionen für Unterhaltung.

„Zudem ist auch Kreativität gefragt, es gibt einen Malwettbewerb, eine Luftballon-Wunschaktion und einen Ideenwettbewerb auf der Showbühne“, kündigt Marina Conradi von der Touristinfo an. Die Jugendfeuerwehr im Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt wird ihr „T-T-T“-Projekt vorstellen. Hinter dem Kürzel verbirgt sich die Aktion „Teil werden, Teil haben, Teil sein“, in der Konfliktlösungen und Demokratiebildung vorangetrieben werden.

Mit 2400 Euro wird die Theateraufführung „Ich werde nicht hassen“ der LehnschulzenHofbühne Viesen gefördert. Am 5. April ist die Bühne im Genthiner Lindenhof zu Gast. Das Ein-Personen-Stück von Izzeldin Abuelaish erzählt die Geschichte eines palästinensischen Arztes und dessen Umgang mit einer persönlichen Zäsur. 2009 schlugen israelische Panzergranaten in das Schlafzimmer seiner Kinder ein und töteten drei seiner Töchter und seine Nichte.

„Der Arzt hätte allen Grund zu hassen, aber er kämpft für Verständigung und Versöhnung“, beschrieb Marina Conradi im Begleitausschuss den Hintergrund des Stückes. Der Schauspieler David Kosel wird zweimal in Genthin auf der Bühne stehen. Um 11 Uhr gibt es eine Aufführung für Schulklassen und um 19 Uhr für die Öffentlichkeit. Der Eintritt ist frei. Karten gibt es in der Touristinformation und im Rathaus in Zimmer 2.03. Die Trägerschaft für das Theaterstück hat das Genthiner Amateurtheater (gat) übernommen. Gat-Chef Eckhard Neumann hat die Aufführung durch seine Kontakte zu Wolfgang Scheller, dem Leiter der Bühne in Viesen, nach Genthin holen können.

Das dritte bewilligte Projekt ist der „Sicherheitstag“ der Grundschule Stadtmitte im September, dessen Antrag über den Freizeitverein Süd V läuft. Mit rund 5000 Euro wird eine Projektwoche gefördert, bei der den 130 Grundschülern ein gewaltfreies Miteinander und ein Selbstbewusstsein gegenüber fremden Personen vermittelt werden sollen. „Neu ist, dass die Viertklässler auch über Cybermobbing oder den Umgang mit Chatforen und Kurznachrichtendienste informiert werden“, erläuterte die Schulsozialarbeiterin Sophie Kelm.

Verantwortlich für die Schulung ist das KiJu-Team aus Magdeburg. „Das sind pädagogisch geschulte Mitarbeiter, mit denen wir bereits mehrfach zusammengearbeitet haben“, so Schulleiter Ingo Doßmann. Es sei eine nachhaltige Aktion, da die Kinder auch auf ihrem weiteren Schulweg von ihrem Wissen aus der Projektwoche profitieren können.“ Mit der Freigabe der Mittel für die drei Projekte sind im Demokratie-leben-Topf noch rund 30 000 Euro. Gabriele Herrmann von der Fach-und Koordinierungsstelle machte darauf aufmerksam, dass Träger von „großen“ Projekten im Rahmen des Initiativfonds sich rechtzeitig bei der Fachstelle melden sollen.

„Wir können so mit einer gezielten Beratung die Projekte so formulieren, dass sie im Begleitausschuss vorgestellt werden können.“ Nicht ganz so gute Nachrichten hatte Herrmann im Hinblick auf den Aktionsfonds, aus dem Projekte bis 400 Euro finanziert werden. „Die Freigabe für die Mittel kann noch nicht erfolgen, da sich bislang kein Träger gefunden hat.“ In den vergangenen Jahren war der Freizeitverein Süd V, Träger des Fonds.