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Treffen Erinnerungen treffen junge Ideen

Ehemalige Mitarbeiter kommen in der Genthiner Kita "Max und Moritz" zusammen. Dabei trifft Erfahrung auf junge Eindrücke.

Von Simone Pötschke 05.05.2017, 01:01

Genthin l Applaus dringt aus dem Märchenzimmer und dem Kreativraum der Kita der Johanniter-Unfallhilfe (JUH) „Max und Moritz“ in Altenplathow. Beide Räume verbindet eine große Doppeltür, deshalb sind sie bestens für die Kombination von Auftrittsfläche und Publikumsreihen geeignet.

Unter Bravo-Rufen verlassen die drei- bis sechsjährigen Kita-Kinder, die die Ehemaligen mit einem liebevollen Programm unterhalten haben, dann die kleine Bühne des Märchenzimmers. Erzieherin und Programmchefin Simone Klautke ist zufrieden mit dem Auftritt ihrer Schützlinge. Eine Verbeugung der kleinen Akteure vor den Ehemaligen folgt.

Die ehemaligen Erzieherinnen Christiane Garz und Gisela Schwarzlose spenden Beifall sogar im Stehen - ein Indiz dafür, dass sie die Freude und Begeisterung am Beruf auch mit dem Ruhestand nicht verloren haben. „Wirklich ein ansprechendes Programm“, ergänzt Regina Schmeichel.

Die ehemaligen Erzieherinnen können gut einschätzen, welche Mühen sich hinter einem solchem Auftritt verbergen. Aber es geht auch ein kritischer Blick der Ehemaligen in Richtung der einstigen Terrassen, deren Überdachung zunehmend vermoost und verfällt. „Schade, für viele andere Vorhaben ist Geld da, dafür offensichtlich nicht“, hört man es unter den Gästen murmeln.

Trotzdem: Kita-Leiterin Elke Kriewitz kann zufrieden sein mit dem Auftakt des Ehemaligentreffens, das - wie mittlerweile viele Jahre - im Frühjahr stattfindet. Das sei ein günstiger Zeitpunkt, weil die Einrichtung kurz zuvor zum Oma-und Opa-Tag einlädt und damit das Programm, das die Kinder zu diesem Anlass einstudieren, noch einmal für das Ehemaligentreffen aufführen können, sagt sie. Leider, räumt Elke Kriewitz aber auch ein, seien in diesem Jahr nur neun Ehemalige der Einladung gefolgt, darunter sowohl Erzieher, Küchen- und Reinigungspersonal. Nicht wenige von ihnen sind Frauen der „ersten Stunde“ und waren hier seit der Inbetriebnahme im Jahr 1981 tätig.

Dem offiziellen Programm schloss sich ein Rundgang durch die Einrichtung an, das ist ein traditionelles Muss. Eine Traube aufgeregter Kinder bildet sich dabei um Christiane Garz. Sie scharre die Knirpse um sich und vermittelt ihnen mit einer Umarmung ein Gefühl herzlicher Innigkeit. Gemeinsam starten sie einen Rundgang durch das Haus.

Derweil befindet sich Sonja Gülzow mit den einstigen, noch im Beruf befindlichen Kollegen im Krippenbereich. Es sei einfach die Neugier, an den Ehemaligentreffen teilzunehmen, erzählt sie. Sie sei noch nicht lange aus dem Arbeitsprozess heraus, so dass sie sich noch an einige Kinder erinnern könne, die die Einrichtung noch heute besuchen.

Den Werdegang der Kinder zu verfolgen und alle Veränderungen in der Kita wahrzunehmen, mache für sie den Reiz eines solchen Ehemaligentreffens aus. Beste Stimmung herrscht derweil unter Karin Ullrich, Waltraud Hollatz und Erika Müller, die sich als Trio auf den Weg durch die Einrichtung gemacht haben. Ihre gemeinsamen Erinnerungen gehen bis in das Jahr 1981 zurück. Sie seien seinerzeit das „Putzkommando“ gewesen, die vor dem Einzug alles saubergemacht und eingeräumt hätten.

Erika Müller resümiert die heitere Plauderei: „Es ist immer wieder schön, sich mit ehemaligen Kollegen zu treffen.“ Um den Ehemaligen den Besuch ihrer ehemaligen Wirkungsstätte zu versüßen, steuerten Wilma Bremer und Peggy Schirrmeister Torten aus ihrer privaten Bäckerei bei. In der JUH-Kita werden derzeit 80 Kinder betreut.