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Polizeieinsätze  Zwei Brandstifter müssen in die Psychiatrie

In der Nacht zum Mittwoch sind die Harzer Polizeibeamten kaum zum Luft holen gekommen. Neben Erfolgen gab es viel Tragik.

Von Dennis Lotzmann 16.09.2015, 21:50

Harz-Kreis l  Vor allem in den Abendstunden hatten sie mit gleichsam spektakulären wie erfolgreichen Einsätzen zu tun: In Quedlinburg zogen sie einen Autofahrer mit 4,32 Promille aus dem Verkehr, im Thalenser Ortsteil Neinstedt konnten sie nach einem Brandanschlag zwei mutmaßliche Tatverdächtige festnehmen. Obendrein gab es bereits Stunden zuvor ein höchst tragisches Unglück im Ballenstedter Ortsteil Rieder.

Dort war nach den Worten von Polizeisprecher Uwe Becker eine 29 Jahre alte Frau mit einem am Halfter geführten Pony im Stadtgebiet unterwegs. Aus bislang unbekannten Gründen scheute das Tier und riss sich los. Es lief laut Polizei am Dienstag gegen 15.20 Uhr die Kahlenbergstraße hinunter und querte die Rathausstraße – die Hauptdurchfahrtsstraße von Rieder. „Dabei kollidierte das Pony mit einem Ford Fiesta, der die Rathausstraße aus Richtung Ballenstedt kommend in Richtung Gernrode befuhr“, so Becker. Beim Zusammenstoß wurde das Tier auf den Gehweg geschleudert, wo es verendete. Die 52-jährige Pkw-Fahrerin aus Blankenburg erlitt einen Schock und musste vom Rettungsdienst ins Klinikum gebracht werden.

Am Abend folgte eine Einsatz von Polizei und Feuerwehr im Thalenser Ortsteil Neinstedt. Dort war gegen 20.45 Uhr das Dachgeschoss eines leer stehenden Wohnhauses in der Hauptstraße in Brand geraten. Die Feuerwehren, die mit 42 Mitgliedern vor Ort waren, hatten die Flammen schnell unter Kontrolle, so Wehrsprecher Steffen Bornemann.

Rasch konnte auch die Polizei agieren: „Aufgrund mehrerer Zeugenhinweise und detaillierter Personenbeschreibungen konnten ein 22-Jähriger aus Neinstedt und ein 30-Jähriger aus Quedlinburg gegen 21 Uhr am Bahnhof in Neinstedt vorläufig festgenommen werden“, so Polizeisprecher Becker. Die beiden alkoholisierten Männer stünden in dringendem Tatverdacht, das Feuer im Bereich des Dachgeschosses gelegt zu haben. Sie sollen die Tat nach Recherchen der Volksstimme vor Ort wohl auch eingeräumt haben.

Die Quittung dafür gab es am Mittwochnachmittag im Amtsgericht Quedlinburg: Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erging ein Unterbringungsbefehl zur Einweisung ins psychiatrische Fachkrankenhaus in Uchtspringe.

Fast zeitgleich wurden die Ordnungshüter zu einem Unfall nach Quedlinburg gerufen, bei dem auch gestandene Polizeibeamte nur noch sprachlos waren: Gegen 20.50 Uhr war ein 39 Jahre alter Mann aus Halberstadt zwischen Quedlinburg und Westerhausen von der Fahrbahn abgekommen. Anschließend fuhr der Mann mit seinem Passat durch einen rund 1,50 Meter tiefen Graben, legte zwei Leitpfosten um und beschädigte schließlich einen Baum. „Dabei verletzte sich der Mann leicht“, so Polizeisprecher Becker.

Als die Beamten den sichtlich Betrunkenen zum Alkoholtest baten, staunten sie nicht schlecht: der Test ergab 4,32 Promille. Dass der Mann letztlich auch keinen Führerschein vorlegen konnte, überraschte die Beamten nicht wirklich.