Vereine Sportler können planen

Die Hessener können guter Dinge sein, dass 2016 mit der Sanierung ihres Sportlerheims klappt.

Von Mario Heinicke 06.03.2016, 07:00

Hessen l Schon seit zwei Jahren bemühen sich Ortschaftsrat und Hessener Sportverein um eine Lösung für ihre Sportstätte. Das Gebäude ist erst kurz vor der Wende entstanden – mit den damaligen Möglichkeiten: dünne Wände, Asbestdach, uneffektive Heizung. Ortsbürgermeister Klaus Bogoslaw (Aktiv für Hessen) spricht von 25 000 Euro Betriebskosten im Jahr, die die Osterwiecker Stadtkasse belasten. Er rechnet mit 20 000 Euro Entlastung, wenn das Haus erst einmal saniert ist.

740 000 Euro soll die Gesamtsanierung kosten. Das Gebäude beherbergt neben den Vereinsräumen auch eine Kegelbahn, eine (auch wegen der hohen Betriebskosten unverpachtete) Gaststätte, Funktionsräume für das Freibad sowie eine leer stehende Wohnung. Weder Kommune noch Verein könnten die Summe aufbringen. Hessen ist aber in der glücklichen Lage, für das Gesamtvorhaben mit der örtlichen Agrargenossenschaft einen Investor zu haben.

Grundlage aber ist eine Förderung für den vom Hessener Sportverein genutzten Gebäudeteil. Vor einem halben Jahr baten die Hessener den Landtagsabgeordneten Ronald Brachmann (SPD) um Unterstützung, dokumentierten ihm den dringenden Handlungsbedarf. Mit Erfolg. Vom Landesverwaltungsamt kam nun die schriftliche Mitteilung, „dass eine Förderung des Vorhabens in diesem Jahr doch in Frage kommt“.

Brachmann ist im Landtag Vorsitzender des Innen- und Sportausschusses. Er berichtete, dass im Nachtragshaushalt zunächst von der Landesregierung nur 300 000 Euro für die Sportstättenförderung vorgesehen gewesen seien. Der Bedarf sei aber ein Vielfaches höher gewesen. Er habe sich dafür eingesetzt, das Budget zu erhöhen, letztendlich stünden nun 6,3 Millionen Euro zur Verfügung. Hessen sei damit aber trotzdem nicht auf der Prioritätenliste gewesen. „Hessen fiel durchs Raster“, erklärte er. Das Budget für Vorhaben über 50 000 Euro, was auch für Hessen zutrifft, sei schon vergeben gewesen.

„Die allgemeine Erfahrung besagt, dass nicht alle Mittel abgerufen werden“, sagte Brachmann. Auf seine Anregung hin sei eine Nachrückerliste aufgestellt worden, die nun für Hessen zum Erfolg führen dürfte. Zur weiteren Antragsbearbeitung muss der Sportverein nur noch einige Unterlagen einreichen.

Wir haben 107 000 Euro Fördermittel beantragt, sagte Klaus Bogoslaw. Das ist die Hälfte dessen, was die Investition des Sportvereins betrifft. Darüber hinaus habe der Landkreis aus der Sportförderung mit Schreiben von voriger Woche bereits knapp 65 000 Euro bewilligt.

Der Hessener Sportverein hat derzeit 269 Mitglieder zwischen 5 und 87 Jahren, informierte Kassenwartin Simone Ahrens. Sieben Abteilungen gibt es hier, die größte ist der Fußball mit 130 Leuten und sieben Mannschaften. Stark aufgestellt sind aber auch die Kegler mit ihrer Wettkampfbahn und die Tennisspieler, die draußen zwei Felder haben.

Über die Sanierung des Sporttraktes werden sich wohl nicht minder die Gästemannschaften und Schiedsrichter freuen, ließ Sportvereinschef Hans-Werner Goy durchblicken. Ihre Umkleideräume sind extrem klein. Lediglich 14 Kleiderhaken dokumentieren, wie eng es in der Gästekabine zugeht. Die Gästeteams sollen künftig auf der anderen Seite des Gebäudes einen größeren Raum erhalten.