Röntgen fast strahlenlos

Halberstadt l Fünfmal schärfere Bilder als ein gewöhnlicher Computertomograf liefert die weiß-himmelblaue Plasteröhre im Halberstädter Ameos-Klinikum – und setzt die Patienten nur einem Bruchteil der Strahlung aus, sagt Radiologie-Chef Dr. Stephan Niestroj. Seit dem Umbau seiner Station vor einem halben Jahr ist der neue Digitale Volumentomograf (DTV) des Krankenhauses im Einsatz.

Bislang wurden damit mehr als 200 Patienten durchleuchtet. Bei jeder Untersuchung sammelt das Gerät rund ein Gigabyte an Bilddaten, so Niestroj.

„Wir setzen unser neues Schmuckstück vor allem in der Orthopädie, Traumatologie sowie in der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie ein“, berichtet Dr. Klaus Begall. Der ärztliche Leiter betont, das Halberstädter Klinikum sei damit ein Vorreiter in der deutschen Krankenhauslandschaft. „In den kommenden Jahren wird DTV die Computertomografie als Untersuchungsmethode ablösen, wir sind gewissermaßen Avantgardisten.“ Bislang setzten fast ausschließlich Zahnärzte die Geräte ein.

Beim Medizinischen Sonntagsforum am 22. Mai erläutert Chef-Radiologe Niestroj detailliert die Vorteile des neuen Verfahrens gegenüber herkömlicher Computertomografie. Die Veranstaltung beginnt um 11 Uhr im Halberstädter Rathaussaal. Die Hals-Nasen-Ohren-Ärzte Dr. Irine Burgdzgla und Dr. Wolfram Pethe zeigen anhand von Patientenbeispielen, wie Erkrankungen an Ohr, Nase und Nasennebenhöhlen diagnostiziert werden. Dr. Steffen Mokros, Leiter der Abteilung für Mund- , Kiefer- und Gesichtschirurgie, präsentiert anhand eines Behandlungsfalls den Weg vom Schnittbild bis zur Herstellung eines Zahnersatzes.

Das Medizinische Sonntagsforum gibt es seit Januar 1999 am Ameos-Klinikum in Halberstadt. Dr. Klaus Begall hatte diesen besonderen Dialog zwischen Ärzten und Patienten sowie Interessierten aus der Taufe gehoben, als er die Stelle als ärztlicher Direktor im Krankenhaus übernahm. Jedes Jahr gibt es fünf Veranstaltungen zu Gesundheitsthemen, nun auch unterstützt von der Halberstädter Volksstimme.