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Freibad Großes Aufatmen in Eilenstedt

Nach den guten Nachrichten zum Freibad dominiert in Eilenstedt Erleichterung. Nun soll angepackt werden, um die Saison vorzubereiten.

Von Dennis Lotzmann 28.05.2016, 12:00

Eilenstedt l Bürgermeister Volker Sander ist neugierig. Neugierig darauf, was die Einwohner im Dorf von seinem Vorschlag zur Rettung des örtlichen Freibades halten. Das parteilose Gemeindeoberhaupt hatte am Donnerstagabend im Ortschaftsrat mit einer Idee überrascht, wie das Defizit des Freibadbetriebs aufgefangen werden könnte, ohne den kommunalen Haushalt zusätzlich zu belasten. Sein Vorschlag: Wenn die Eilenstedter Kinder ab 2017 schrittweise an die Grundschule in Schlanstedt wechseln, könnten die bislang an die Verbandsgemeinde Vorharz gezahlten Gastschulbeiträge eingespart und zugunsten des Bades verwendet werden.

In der Ratssitzung stieß der Vorstoß auf breite Zustimmung. „Die Idee ist ein vernünftiger Kompromiss. Wenn man beide Seiten zusammenfügt, ist es ein Vorschlag im Sinne der Eilenstedter Kinder“, sagte Ortsrat Bukhard Ohlhoff. Als „einen sehr positiven, ersten Schritt zur Rettung des Bades“ schätzte sein Ratskollege Michael Richter die Initiative der Ortsbürgermeisters ein.

Nun hofft Sander auf ein möglichst breites Meinungsbild aus dem Dorf. „Ich möchte, dass man sich in Ruhe über diese Variante austauscht.“ Dafür ist im Sommer genügend Zeit – durchaus auch beim Besuch im Freibad, denn die Ortsräte haben eine verbindliche Entscheidung und einen Vorstoß in Richtung Gemeinderat bis zur ersten Sitzung nach der Sommerpause verschoben.

Dann setzt Volker Sander, der auch im Gemeinderat sitzt, auf ein Votum aus dem gesamten Dorf: „Ich möchte mich nicht nur vom Ortsrat legitimieren lassen, sondern vor allem von der breiten Masse“, erklärte er am Freitag auf Anfrage.

Zugleich machte er noch einmal deutlich, wie gut die nun gefundenen Lösungen seien. „Zunächst müssen wir die Frage des Abwasseranschlusses für das Hauptgebäude im Freibad lösen.“ Das soll kommende Woche angegangen werden. Damit kommen nicht nur die Sanitäranlagen im Freibad ans zentrale Kanalnetz, sondern auch die im Gebäude untergebrachten Obdachlosen-Wohnungen. In einem zweiten Schritt müsse bis zum Jahresende die eigentliche Freibad-Technik an den Abwassersammler angebunden werden.

„Dass dafür noch einmal die Sondergenehmigung verlängert wurde und wir zeitlich gesehen einen Handlungsspielraum bekommen haben, ist maßgeblich Huy-Bürgermeister Thomas Krüger zu verdanken“, so Sander.

Auch der CDU-Politiker zeigte sich an Freitag erfreut: „Dank der Unteren Wasserbehörde haben wir jetzt nochmal Zeit zum Luftholen und Handeln bis zum Jahresende. Danach muss eine finale Lösung her“, so Thomas Krüger mit Blick auf den ab 2017 vorgeschlagenen Schulwechsel.

Nach Krügers Worten ist Volker Sanders Idee bereits im Hauptausschuss des Gemeinderates besprochen worden. Und: „Platzmäßig ist es überhaupt kein Problem, die Kinder aus Eilenstedt in der Grundschule Schlanstedt unterzubringen.“

Zustimmung zu dieser längerfristigen Lösung signalisierte auch Gemeinderatsvorsitzender Klaus Moetefindt: „Ich habe nie so richtig verstanden, warum wir diese Sonderregelung für Eilenstedt überhaupt haben“, so der parteilose Kommunalpolitiker. Von einem solchen Wechsel würde die Grundschule in Schlanstedt profitieren. Und: „Wenn sich die Eilenstedter nun noch stärker bei ,ihrem‘ Freibad mit einbringen, sieht die Sache ganz gut aus.“