Berufswahl Jugendliche auf Jobsuche

Am Ende der Schullaufbahn steht die Berufswahl und damit kein leichtes Thema. Monika Bauerfeld begleitet Schüler ab der zehnten Klasse.

Von Friederike Klemm 19.06.2017, 23:01

Halberstadt l Was will ich eigentlich mal werden? Und wie weit bin ich auf dem Weg dahin? Diesen und noch vielen weiteren zukunftsbezogenen Fragen stellten sich die Schüler der 10. Klasse des Stadtfeld-Gymnasiums Wernigerode im Berufsinformationszentrum (BIZ) in Halberstadt.

Unter dem Motto „Wie mache ich mich auf den Weg zu meinem Beruf?“ fand für die 25 Schüler ein eintägiges Berufsfindungsseminar in der Einrichtung statt. Unter der Leitung von Berufsberaterin Monika Bauerfeld begann der Pilotstart für insgesamt zwei Jahre Begleitung in einem kleinen Konferenzraum des BIZ. Wie weit die Schüler schon auf ihrem Weg zur nächsten Etappe sind, wird gleich am Anfang deutlich, als sie sich auf einer Linie positionieren sollen. Dieser Orientierungsstrahl geht von 0 („ich weiß noch gar nicht, was ich werden möchte“) bis 10 („ich weiß es schon ganz genau“).

Zu Monika Bauerfelds Überraschung finden sich viele Schüler nahe der 10 ein. „Es ist sehr ungewöhnlich in diesem Alter schon so genau zu wissen, wo man hin möchte“, erklärt die Berufsberaterin. „Nicht, dass ich noch arbeitslos werde, wegen euch.“ Trotzdem hat die einstige Lehrerin für jeden Schüler bei genauerem Erfragen der Vorstellungen viele Tipps auf Lager.

Seit nun 27 Jahren übt Monika Bauerfeld ihren Beruf aus – und ist immer noch mit viel Freude dabei. Ihre Haupttätigkeit ist die Beratung von Schülern und Studenten im Altlandkreis Wernigerode. Sie fungiert dabei als eine Art Begleiterin, die Schüler ab der 10. Klasse berät und sie auf ihrem Weg unterstützt. Und das kommt vielen sehr gelegen, wenn sie sich zwischen den mehr als 320 Ausbildungsberufen und über 18 000 Studiengängen allein in Deutschland entscheiden sollen.

Mit dem Tag im BIZ legen die Berater die Grundlage für den weiteren Weg der Schüler. Es wird ausgewertet, in wie weit sich die Schüler schon entwickelt haben und was sich verändert hat. Von ehemaligen Berufswünschen aus dem frühen Kindesalter, wie „Alles-Erfinder“, Bundeskanzler oder Fußballprofi haben sich viele Schüler bereits verabschiedet. Als zu unrealistisch werden die damaligen Wünsche eingeschätzt. Doch dafür sind realistischere Ziele gesetzt worden. Lehrer oder Konditor, Tier- oder Augenarzt – das Spektrum der zehnten Klasse ist vielfältig.

Nachdem Fragen um Motive und Ziele geklärt sind, geht es für die Schüler in die Räumlichkeiten des BIZ. Dort finden die Schüler in den Datenbanken fundierte Informationen zu Beruf und Arbeit mit ausführlicher Ausbildungs- und Tätigkeitsbeschreibung, sowie Informationen zu Lehre und Studium.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, professionelle Bewerbungsunterlagen selbständig oder mit Unterstützung des BIZ-Personals zu erstellen. Und das alles auch noch kostenlos. Für den Anfang ist das schon mal nicht schlecht, gerade wenn man vorher noch gar nicht wusste, wo es hingehen soll, finden die Schüler. „Die meisten gehen mit einem zufriedenstellenden Ergebnis oder zumindest einer Idee nach Hause“, erklärt Monika Bauerfeld. Und: „Sie sind damit dann schon ein ganzes Stück weiter auf dem Weg zum eigenen Beruf.“