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Jubiläum Fest mit neuen und alten Freunden

Vor 25 Jahren wurde der Halberstädter Rotary-Club gegründet. Auf der Huysburg blickten am Wochenende die Clubmitglieder zurück.

Von Theo Weisenburger 29.05.2017, 01:01

Halberstadt l Der Halberstädter Rotary-Club hat viele Freunde. Und wie es sich gehört, kamen sie am Wochenende zur Geburtstagsfeier, um dem Jubilar zu gratulieren, ihn zu beschenken und ihm für die Zukunft alles Gute zu wünschen.

Gerade letzterer Wunsch ist verständlich, denn vom Wirken des Clubs profitieren viele in der Stadt. Oberbürgermeister Andreas Henke (Linke) zählte sie beim Geburtstagsempfang auf der Huysburg auf. Er nannte den Sport, die Kultur, zum Beispiel das Jugendblasorchester, die Jugend- und Sozialarbeit, das Hospiz, den Tierschutz und die Denkmalpflege. „Sie stellen Ihre Kraft, Ihre Ideen und Ihr Potenzial in den Dienst des Gemeinwohls“, sagte Henke: „Das ist wahres bürgerschaftliches Engagement.“

Aber auch Menschen außerhalb Halberstadts profitieren von diesem Engagement. Rotary-Präsidentin Jutta Dick und der frühere Landrat Joachim Wintjen übergaben einen gebrauchten, aber überholten und komplett ausgestatteten Rettungswagen an ihren Rotarierfreund Jozef Sandor aus der serbischen Stadt Zenta und Klinikchef Zoltan Hegedas. Dieser war auf der Suche nach solch einem Wagen für seine jährlich gut 100.000 Patienten. Der Hilferuf erreichte die Rotarier aus dem ungarischen Szolnok, die mit den Halberstädtern eine Partnerschaft pflegen. Mit diesem „rotarischen Dreiklang“, wie Wintjen es nannte, schloss sich der Kreis. Wintjen erwarb den Transporter in Haldensleben, die Patienten aus Zenta haben einen Rettungswagen und die Halberstädter neue Freunde in Serbien.

Sie alle waren am Sonnabend auf die Huysburg gekommen, um Geburtstag zu feiern. Aber auch, um einen ganz besonderen Gast zu würdigen. Der aus Halberstadt stammende und heute im englischen Luton lebende John Edelnand trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein. Der im Dezember 1924 als Salli Edelnand geborene Sohn einer jüdischen Familie wurde in der NS-Zeit mit einem Kindertransport nach England geschickt und überlebte dort als Einziger seiner Familie. Er ist häufig Gast in seiner Geburtsstadt und war, da selbst Rotarier, maßgeblich an der Gründung des Halberstädter Clubs beteiligt. Diese freundschaftlichen Beziehungen haben bis heute gehalten. „Ihr seid immer so freundlich zu mir, wenn ich hier bin“, lobte er nach dem Eintrag ins Goldene Buch seine Gastgeber.

Der Halberstädter Rotary-Club ist 1992 vom Wolfsburger Club gegründet worden. Mit dabei war damals auch Klaus Brehmer, der am Sonnabend an diese bewegten Zeiten erinnerte. Seinen Ausführungen zufolge war es sehr arbeitsreich, den Halberstädter Club aus der Taufe zu heben. Doch die Mühen haben sich gelohnt: „Wir sind alle hocherfreut, wie prächtig sich unser Zögling seit der Gründung entwickelt hat.“