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Kitas Stadt baut 263 Plätze ab

In Halberstadt gibt es immer weniger Nachwuchs. Deshalb werden in den nächsten Jahren die Kindereinrichtungen schrumpfen müssen.

Von Theo Weisenburger 04.05.2017, 12:00

Halberstadt l Die Zahlen sprechen für sich. Derzeit gibt es in Halberstadt 3 000 Betreuungsplätze in 28 Kindertagesstätten. Bereits in fünf Jahren, so die Prognosen des Harzkreises, werden 620 Plätze nicht mehr benötigt, weil es nicht mehr genug Kinder in der Kreisstadt gibt. Die Auslastung der Kitas läge dann bei weniger als 80 Prozent. Da sich auch in den Folgejahren dieser Trend fortsetzen dürfte, läge die Auslastung im Jahr 2025 dann bei weniger als 75 Prozent.

Grund genug für das Rathaus, über den Abbau von Kita-Plätzen nachzudenken. Zwar gibt es auch Kindereinrichtungen in freier Trägerschaft, doch für 16 Kitas trägt die Stadt die Verantwortung. Ein Modell, wie der Abbau der Kitaplätze zu bewerkstelligen ist, zeigte der zuständige Amtsleiter Thomas Fahldieck den Mitgliedern des Finanzausschusses auf.

Würden alle Vorschläge umgesetzt, könnten bis zum Jahr 2022 insgesamt 263 Kita-Plätze in städtischen Einrichtungen eingespart werden. Damit hätte die Stadt ihre Hausaufgaben gemacht, sagte Fahldieck. Der Kreis habe nicht den Anspruch, entstehende Überkapazitäten komplett abzubauen.

Erzieherinnen müssen trotz Reduzierung der Kitaplätze nicht um ihren Job bangen. Bis 2020 werden 35 Mitarbeiterinnen städtischer Kitas in Rente gehen. Das ist mehr, als durch den Kapazitätsabbau Stellen frei werden.

Bis 2022 sollen in vier Kindereinrichtungen Plätze abgebaut werden. Das betrifft:

Die Einrichtung wird perspektivisch als reiner Hort in der Goethe-Grundschule weitergeführt. Das jetztige Gebäude in der Osterwiecker Straße weist laut Fahldieck einen erheblichen Reparaturstau auf und soll daher komplett aufgegeben werden. Die Kapazität sinkt damit von 310 auf 180 Plätze.

Die Einrichtung in der Lieberkühnstraße und ihre Außenstelle in Klein Quenstedt wird weitergeführt und schrittweise saniert. Die Kapazität sinkt von 140 auf 115 Plätze. Das Rathaus verabschiedet sich damit von früheren Überlegungen, das Zwergenland zu schließen. Der Aufwand für die Sanierung sei mit rund 400 000 Euro überschaubar, sagte Fahldieck im Ausschuss.

In Langenstein sollen die Kita-Plätze von derzeit 120 auf 80 reduziert werden. Derzeit findet im Ort die Hortbetreuung noch im Schulgebäude statt. Mit dem Umzug der Hortkinder an den neuen Standort Quedlinburger Straße kann die Kapazität der Kindertagesstätte angepasst werden.

In der Athenstedter Kita gibt es derzeit acht Hortplätze, die aber nicht in Anspruch genommen werden. Sie können deshalb gestrichen werden.

Noch weiter in die Zukunft reichen die Pläne für die Halberstädter Einrichtung. Deren Plätze werden bis zum Jahr 2027 von 120 auf 60 halbiert.