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Liebfrauenkirche Einsturzgefahr an Basilika

Die Dächer der Seitenschiffe der Liebfrauenkirche in Halberstadt sind einsturzgefährdet. Für die Sanierung ist Geld gesammelt worden.

Von Jörg Endries 14.10.2016, 14:00

Halberstadt l Ein Wahrzeichen Halberstadts, die viertürmige Liebfrauenkirche, ist bedroht, schlagen Fachleute Alarm. Das über 900 Jahre alte sakrale Juwel vis-á-vis des Domes hat einen Dachschaden. Nach Informationen des Halberstädter Architekturbüros Hülsdell & Hallegger besteht am südlichen und nördlichen Seitenschiff unmittelbar Einsturzgefahr für die Dächer.

Weil die Ziegel zudem auf den Seitenschiffen bereits erhebliche Schäden durch Abplatzungen aufweisen und dies zur Durchnässung des Mauerwerks an der Nordseite führt, muss die Dacheindeckung im Zuge der Dachstuhlsanierung ebenfalls erneuert werden, so die Fachleute. Anstelle der ­schweren Ziegel ist eine leichte Eindeckung mit Blei vorgesehen. Ein Bleidach tragen bereits die vier Türme und im Seitenbereich die Kapellen der Liebfrauenkirche.

Die Dach-Sanierung ist mit einer hohen Investi­tion verbunden. Insgesamt werden 150 000 Euro benötigt. Geld, das die Gemeinde von Liebfrauen nicht einfach so von heute auf morgen auf den Tisch legen kann. In den zurückliegenden 24 Monate haben die Gemeinde und der 1993 aus der Taufe gehobene Kirchbauverein Spenden für die Reparatur und Neueindeckung des Gotteshauses gesammelt, wie dessen Vorsitzender Dr. Horst Scholke auf Volksstimme-Nachfrage bestätigt. Für die Mitglieder des Vereins eine Herzensangelegenheit. Immerhin haben die Frauen und Männer seit Vereins-Gründung über 700 000 Euro für die Rettung der Kirche gesammelt.

Grünes Licht hat die Stiftung Deutscher Denkmalschutz für eine finanzielle Beteiligung an den Arbeiten gegeben. Am heutigen Freitag überreicht ein Stiftungs-Vertreter einen ­Spendenscheck über 31 000 Euro an die Kirchengemeinde.

Die Sanierung der Seitenschiffe soll im März 2017 beginnen und etwa drei Monate dauern.