Naturschutz Ein Ruck nach vorn

Die Wanderwege im Kleinen Fallstein werden gemäht. Mitarbeiter des AWZ Halberstadt haben um Osterwieck viel in der Natur geleistet.

Von Mario Heinicke 05.12.2016, 06:00

Deersheim/Stadt Osterwieck l Beim Essen fotografiert man nicht, ist eigentlich eine Grundregel. Aber manchmal gibt es Ausnahmen. Dieses Essen im Dorfgemeinschaftshaus Deersheim hatten sich die 24 Frauen und Männer verdient. Zum Abschluss der sechsmonatigen Arbeitsgelegenheiten bedankte sich das Aus- und Weiterbildungszentrum (AWZ) Halberstadt, das in Osterwieck einen Stützpunkt hat, mit einem Frühstück.

Teilnehmer in Arbeitsgelegenheiten heißt es in der Amtssprache. „Ich spreche nicht von Teilnehmern, sondern Mitarbeitern“, unterstrich AWZ-Geschäftsführer Detlef Rutzen. Er freute sich vor allem darüber, dass dieses Jahr so viel geschafft wurde und dieses auch die Anerkennung der Naturschutzbehörde des Harzkreises gefunden hat.

Aus dieser Behörde war Sylvia Lehnert nach Deersheim gekommen und dankte den Mitarbeitern besonders. So arbeiteten zwei sechsköpfige Gruppen auf Magerrasenflächen bei Berßel und Dardesheim. „Es gab einen richtigen Ruck nach vorn“, erklärte sie. Nordwestlich von Dardesheim wird schon seit 2014 eine Fläche beräumt, gemäht und entbuscht. Jetzt sind etwa zwei Drittel geschafft. Östlich von Berßel war die andere Gruppe beschäftigt. Hier gelang es in der Folge, die Fläche wieder einer Bewirtschaftung durch Beweidung von Schafen zuzuführen. Was für Dardesheim noch das Ziel sein wird. „Hier wird wertvolle Kulturlandschaft wiederhergestellt und erhalten“, betonte Sylvia Lehnert und wies auf die Nachhaltigkeit dieser von der Kommunalen Beschäftigungsagentur geförderten Arbeiten hin.

Am personell stärksten besetzt war die Umweltgruppe, die in vielen Orten der Stadt Osterwieck unterwegs war. „Diese Arbeiten kann die Stadt nicht leisten“, hob Annett Drescher aus der Stadtverwaltung die Bedeutung hervor. Aber: „Wir können keine Pflichtaufgaben von Kommunen übernehmen, sondern nur zusätzliche Aufgaben“, unterstrich Detlef Rutzen. Er sprach von einer hervorragenden Zusammenarbeit zwischen Stadt und AWZ und zeigte sich erfreut, dass die Naturschutzbehörde mit ihrem Fachwissen die Arbeiten begleitet.

Eine Verstärkung oder gar ein Ersatz für den städtischen Bauhof ist die Umweltgruppe also ausdrücklich nicht. Gearbeitet wurde an den Wegen im Kleinen Fallstein, in Parkanlagen zum Beispiel von Deersheim, Hessen und Suderode, am Ilseradweg bei Berßel, am Wanderweg ums Lüttgenröder Amt, auch eine Magerrasenfläche bei Deersheim war dabei. Sylvia Lehnert ist gespannt, wie sich die Magerrasen nun entwickeln werden, welcher Artenreichtum an Kräutern und Blumen zum Vorschein kommen wird.