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Wiedersehen der Mitschüler Osterwiecker Konfirmanden aus drei Jahrzehnten

Politik der 1950er Jahre: Warum die ältesten Jubilare beim Festgottesdienst am stärksten vertreten waren.

Von Mario Heinicke 28.04.2024, 14:00
Waren an ihrem großen Tag ein vielfotografiertes Motiv: die Konfirmationsjubilare vor dem Altar.
Waren an ihrem großen Tag ein vielfotografiertes Motiv: die Konfirmationsjubilare vor dem Altar. Foto: Alicia Redwanz

Osterwieck. - Die Konfirmationsjubiläen, die in der Osterwiecker Stephanikirche gefeiert wurden, waren für alle Beteiligten ein besonderes Ereignis. Auch weil die Kantorei nach mehreren Monaten, in denen der Chor quasi ruhte, seinen ersten Auftritt unter neuer Leitung hatte.

Gefeiert wurden nach 70 Jahren die Gnadenkonfirmation mit zehn Frauen und Männern, sieben Teilnehmer zählte die Diamantene Konfirmation nach 60 Jahren, vier kamen zur Goldenen Konfirmation (50 Jahre).

Dass die älteren Jahrgänge stärker vertreten war, hatte seinen Grund. Mit der Einführung der Jugendweihe in der DDR im Frühjahr 1955 war die Zahl der konfirmierten Jugendlichen von Jahr zu Jahr zurückgegangen.

Vor 70 Jahren waren etwa 50 Osterwiecker Jugendliche konfirmiert worden, damals in zwei Gruppen.

Den festlichen Gottesdienst zur Jubel-Konfirmation leitete Pfarrer Sebastian Beutel. Nach der Einsegnung und dem gemeinsamen Abendmahl war das Wiedersehen noch nicht beendet. Wobei jede Altersgruppe den Sonntag gemeinsam verbracht hat.

Die Gnadenkonfirmanden hatten zugleich zum Klassentreffen eingeladen. Die heutigen Mittachtziger verlebten in der Fallsteinklause einen schönen Tag. 19 weitere einstige Mitschüler ihres Jahrgangs waren der Einladung gefolgt. Der Weitestangereiste kam aus Erfurt in seine alte Heimat.

Schon seit der Goldenen Konfirmation hatten sich die einstigen Mitschüler in regelmäßigen Abständen wiedergetroffen. Und beim Abschied wurde der Wunsch geäußert, dass es jetzt nicht das letzte Treffen gewesen sein sollte.

Ebenfalls vor 60 Jahren hatten nicht alle Schüler an der Konfirmation teilgenommen. Auch für diesen Jahrgang wurde das Jubiläum zum Anlass genommen, sich im großen Kreis der Mitschüler zu treffen. Sie kamen aus Berlin, Bonn, Frankfurt/Main und Gifhorn (Niedersachsen), alle anderen aber sind ihr Leben lang in der Nähe von Osterwieck geblieben.

Der besondere Dank der Konfirmationsjubilare ging unterdessen an Elke Alpert-Krenge, die für die Kirchengemeinde das Organisatorische übernommen hatte und die drei Gruppen damit sehr unterstützt hat. Bis hin zu persönlichen Besuchen und Telefonaten, um sie zur Teilnahme an dem besonderen Ereignis zu motivieren.