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Schule Party trotz drohendem Aus

Die evangelische Sekundarschule in Hedersleben steht vor dem Aus. Dennoch wurde vor den Ferien noch einmal richtig gefeiert.

Von Christian Besecke 30.06.2016, 11:00

Hedersleben l Die Auseinandersetzung zwischen dem Träger der evangelischen Sekundarschule Hedersleben, der Johannes-Stiftung, und den Eltern um die Schließung der Schule geht weiter. Dennoch feierten die Schüler und ihre Gäste eine gemeinsame Party auf und vor dem Schulgelände.

Für die jüngeren Besucher gab es viele Attraktionen. So bot Thomas Hohmann aus Badeborn mit dem Pony „Moni“ eine Reitstation an. Die vierjährigen Lara und Emma waren ganz begeistert und absolvierten einige Runden auf dem gelassen dahintrabenden Reittier. Jennifer Fulton aus Quedlinburg, die für die Theaterlandschaft Friedrichsbrunn tätig ist, hatte Trommeln aufgebaut und unterwies die neugierigen Gäste im Gebrauch der Musikinstrumente. Mit ihrer Tochter Raja und Ysett Hedermann aus Quedlinburg trommelte sie um die Wette.

Das Burgvolk aus Quedlinburg lud die Kinder zu einem spielerischen Ausflug in das Mittelalter ein. Hier konnten Mutige als Rittersleute gegeneinander antreten. Mit langen Stöcken, die am Ende mit Sackstoff umwickelt waren, mussten sie gegen Glöckchen stoßen, die auf den Schutzhelmen angebracht waren. Unterdessen drückten kleine Burgfräulein ihren Favoriten die Daumen. Natürlich kam auch die Musik nicht zu kurz und die Besucher konnten sich mit reichlich Würstchen vom Grill versorgen.

Diskussionen um die Zukunft der Schule gab es auch. Geht es nach dem Betreiber, dann wird die Schule in Hedersleben geschlossen. Beim Landesschulamt ist ein sogenannter Ruheantrag eingereicht worden (Volksstimme berichtete). Demnach ruht der Betrieb erst einmal.

Die Eltern und der Förderverein wollen das jedoch so nicht hinnehmen, wurden sie von der Einstellung des Schulbetriebs vor gerade mal einem Monat unterrichtet. „Nach unserer Meinung sind gleich etliche Fristen nicht eingehalten worden“, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Matthias Kreuschner. „Darum sind auch mittlerweile fünf Klagen beim Verwaltungsgericht eingereicht worden.“ Angesichts des kurzen Zeitrahmens, der bis zu einer Entscheidung verbleibe, sei eine einstweilige Verfügung anzustreben. „Unsere Zuarbeiten zu einem bei der Ilse Landesbischöfin vereinbarten Vier-Punkte-Plan zur Feststellung der ordnungsgemäßen Durchführbarkeit des Unterrichts sind eingereicht worden“, versichert der Elternvertreter.

Nach Kreuschners Aussagen haben die Eltern die Zusagen von Lehrern, die die Kinder unterrichten wollen. Damit wäre das Hauptargument der Stiftung zur Schließung des Hauses – nämlich der akute Lehrermangel – vom Tisch. Stellungnahmen von weiteren in Frage kommenden Trägern werden noch in dieser Woche erwartet.