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Tiergarten Party mit Mohrrüben-Torte

Von Höhen und Tiefen war das Jahr 2016 im Tiergarten Halberstadt geprägt. Davon berichtet Zooinspektor Michael Bussenius.

Von Jörg Endries 10.01.2017, 05:50

Halberstadt l Der Tiergarten ist in, und das über Altersgrenzen hinweg. Jung und Alt gleichermaßen werden vom Publikums-Magneten im Landschaftspark Spiegelsberge angezogen. Kaum einer andere Einrichtung in Halberstadt gelingt es, so viele Menschen zu begeistern – und das über Jahrzehnte hinweg. So ein ­erfolgreiches Jahr war 2016, informiert Michael ­Bussenius, stellvertretender Leiter des Tiergartens.

Veranstaltungen für Menschen mit Behinderung würden dazu zählen. Oder KinderGeburtstage, die in mitten der Tiere gefeiert werden. Insgesamt habe es im vergangenen Jahr 153 dieser Tierkontakte gegeben und 31 Geburtstage sind gefeiert worden. Einen ganz wichtigen Part übernimmt die Papageien­show. Die buntgefiederte Truppe um Lara, ­Amadeus und Apollo ist mit Michael ­Bussenius zu 67 Auftritten außerhalb des Tiergartens unterwegs gewesen. „Leider musste ich unsere Auftritte aufgrund der Vogelgrippe abbrechen“, bedauert der Halberstädter. Seit dem 30. November besteht Stallpflicht. Das bedeutet, dass die Vögel den Tiergarten nicht verlassen dürfen. Ein Verbot, das derzeit immer noch besteht.

Zwölf Monate im Tiergarten seien von Freude und Trauer gleichermaßen geprägt, so der stellvertretende Tiergarten­chef. Ein Tiefpunkt sei der Verlust eines Nandus Anfang 2016 gewesen. Ein Fuchs war in das Gehege eingedrungen und hatte das Tier getötet. Kraniche, Schwäne, Störche und Enten sind den Räubern auchn bereits zum Opfer gefallen. Die heimlichen Stars des Tiergartens, das Gänsepaar Schnatter und Rienchen, gehören dazu. Ein Hilferuf des Tiergartens erreichte den zuständigen Jäger, der sich mit der ausdrücklichen Genehmigung des Landkreises Harz erfolgreich um das Räuber-Problem gekümmert habe. Alle bedrohten Gehege, wie zum Beispiel das der Kängurus und Maras, sind zusätzlich mit einem Elektrozaun ausgerüstet worden, so Michael Bussenius. Denn selbst von hohen Zäunen lassen sich die klugen Füchse nicht abhalten.

Besonders emotional sei für den Zooinspektor der Abschied von Esel Pinocchio gewesen. Mit 36 Jahren ist der dienstälteste Bewohner des Tiergartens Ende November an Organversagen gestorben. „Er hat mich fast mein gesamtes Berufsleben im Tiergarten begleitet. Da gab es eine sehr enge Bindung.“

Zu kurz sei die Freude im Jahr 2016 auf keinen Fall gekommen. „Es ist schon beein­druckend, wie viele Menschen sich mit dem Tiergarten identifizieren. Immerhin haben etwa 220 eine Tierpatenschaft übernommen“, berichtet ­Michael Bussenius stolz.

Außerdem sei erstmals im Tiergarten bei den Emus erfolgreich die Nachzucht geglückt. Drei flauschige Küken, ein Hahn und zwei Hennen, sind Anfang Mai aus den insgesamt elf Eiern im Nest geschlüpft. Dreimal hat das Emu-Pärchen bislang gebrütet, jedoch nur ein Küken überlebte und konnte per Hand großgezogen werden. Räuber haben immer wieder die Vogel-Kinderstube geplündert. Nachwuchs gab es ebenfalls bei den ­Hängebauchschweinen, bei den Alpakas, Waschbären, ­Maras, Präriehunden, Eseln, Zwergziegen und Mähnenspringern.