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Nach Unwetter Große Schäden im Landschaftspark

Im Landschaftspark Althaldensleben-Hundisburg hat das letzte Unwetter massive Schäden angerichtet.

Von André Ziegenmeyer 28.08.2015, 01:01

Althaldensleben l „Wir sind personell einfach nicht so besetzt, dass wir das alles auf einmal wegräumen können“, erläutert Dr. Harald Blanke, Leiter der Schloss- und Gartenverwaltung Hundisburg. Es habe ohnehin noch nicht beseitigte Schäden von vergangenen Unwettern gegeben. „Vorvergangenen Freitag hat es sich dann richtig gelohnt“, so Blanke.

Sieben Bäume seien umgestürzt, zahlreiche Äste auf dem rund 100 Hektar großen Gelände abgebrochen. Viele Wege seien ausgespült worden. Ein Baum stürzte am Café gegen das Schloss Hundisburg selbst. Davon unabhängig drang Wasser in mehrere Räume ein. Ein Blitz zerstörte in der Nähe des Weinberghauses eine Robinie.

„Jetzt müssen wir Prioritäten setzen“, unterstreicht Harald Blanke. Als Erstes seien die Mitarbeiter überall dort im Einsatz gewesen, wo Gefahr im Verzug war. Die Schäden im Bereich des Schlosscafés seien bereits behoben. Als Zweites gehe es um die Sicherung der Wege. Anschließend folge alles andere. „Die Besucher werden sich daran gewöhnen müssen, dass hier und da ein umgestürzter Baum liegt“, bittet Harald Blanke um Verständnis.

Um den Landschaftspark optimal zu pflegen, bräuchte es 13 ausgebildete Gärtner. Stattdessen setzt sich das Team aus sechs Personen zusammen. Auch technisch sind den Mitarbeitern Grenzen gesetzt. „Wir können hier keine große Forstrückemaschinen einsetzen“, sagt Harald Blanke. Ansonsten wären massive Landschaftsschäden die Folge. Teilweise würde der Boden durch große Feuchtigkeit die schweren Maschinen auch gar nicht tragen.

So bleibt für die Mitarbeiter umso mehr zu tun. Am Mittwoch zerkleinerten sie unter anderem per Kettensäge eine Platane, die in den Althaldensleber Teich gestürzt war. Anschließend zog ein Traktor den Baum Stück für Stück aus dem Wasser.

Für die Stärke der Schäden hat auch die Windrichtung eine Rolle gespielt. Die meisten Unwetter kämen aus West oder Südwest. „Aus dieser Richtung sind wir hier in Althaldensleben gut geschützt“, verdeutlicht Harald Blanke. Doch dieses Mal kam der Sturm aus Südosten. Die Konsequenz: Während es in anderen Teilen des Parks bereits eine Art wetterbedingte Auslese gab, kam hier nun alles auf einmal. Allerdings stürzten nicht nur Bäume um, die Vorschäden aufwiesen. Auch kerngesunde Exemplare waren betroffen.

„Ein Sturm im Sommer bei voller Belaubung und Starkregen ist prinzipiell besonders schlimm“, verdeutlicht Harald Blanke. Denn dadurch bieten die Bäume dem Wind eine große Angriffsfläche. Im Winter ohne Laub sieht das anders aus.

Hinzu kommt, das in Kürze die Arbeiten am Burgwall beginnen. Im Hinblick auf den 1050. Geburtstag der Stadt im nächsten Jahr soll dieser hergerichtet und mit neuen Wegen besser erschlossen werden. Auch daran seien die Beschäftigten der Schloss- und Gartenverwaltung beteiligt – neben ihrer übrigen Arbeit. „Damit steht unser Programm für den Winter praktisch fest. Mehr schaffen wir nicht“, so Blanke.