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Gartenträume Buchsberatung und Demeter-Chili

In den Gärten von Schloss Hundisburg hat am Wochenende die Gartenträume-Messe viele Besucher angezogen.

Von Jörn Wegner 25.04.2016, 01:01

Haldensleben l Die Messe Gartenträume hat am Wochenende Station in Haldensleben gemacht. In den Parkanlagen von Schloss Hundisburg zeigten zahlreiche Aussteller, was sie in Sachen Pflanzen, Gartentechnik und Gartenmöbel im Angebot haben. Tausende Besucher fanden den Weg in die Parkanlage und ließen die Kassen der Aussteller klingeln.

Neben Gärtnereien aus dem gesamten Bundesgebiet fanden sich auch einige lokale Aussteller auf der Messe ein.

Für die Blumen-Floristik-Kranzbinderei Wigbert Krause ist die Messe ein Pflichttermin. „Wir haben den Veranstalter damals gebeten, mit der Messe auch mal in die Region zu kommen“, sagt Nicole Krause, die im Familienbetrieb aus Ackendorf mitarbeitet. Heute habe sich das große Angebot auf der Messe herumgesprochen. Die Schau lohne sich für die Gärtnerei, auch nach Abzug der Standgebühr.

Etwas aus dem Rahmen fällt die Kreuterey von Udo Schäfer. Der Unternehmer betreibt eine Gärtnerei in Wolsier bei Rathenow im Westhavelland. Anders als die meisten Aussteller in Hundisburg betreibt Schäfer keinen Gartenmarkt, sondern verkauft ausschließlich auf Messen und auf Wochenmärkten. Das Besondere seiner Pflanzen ist das Demeter-Siegel. „Kein Mineraldünger, keine Pestizide. Nur Humus und Kompost, das ist ok“, sagt Schäfer. Das Prinzip scheint aufzugehen, an seiner Kasse bilden sich mitunter lange Schlangen. „Am besten geht Chili“, sagt Schäfer. Die Kunden mögen dabei die besonders scharfen Habaneros. Dennoch, Schäfer ärgert sich über manche Regeln. Eigentlich sei doch seine Anbauweise, die nur mit Erde, Wasser und Sonnenlicht auskommt, die konventionelle. Allerdings müsse gerade er sich ständig nach Zusatzstoffen überprüfen lassen, und nicht die anderen.

Schäfer fährt üblicherweise durch die halbe Republik und besucht Märkte von Kassel über Hamburg bis Berlin. Dass die Leute Bio-Produkte kaufen, sei längst nicht mehr nur eine Erscheinung der Großstädte. Auch in ländlichen Räumen würden die Kunden zunehmend verunsichert und greifen auf die Bio-Ware zurück.

Ein besonderer Aussteller in Hundisburg ist Wolfgang Vötig aus Haldensleben. Der Agraringenieur ist Vorsitzender der Deutschen Buchsbaumgesellschaft. „Ich habe nicht ein Buchsbaum-Angebot gesehen“, sagt Vötig. Die Pflanzen mit dem dichten harten Laub haben es im Augenblick schwer. Ein Pilz raffe ganze Bestände dahin, sagt Vötig. Der sei 1997 aus England eingeschleppt worden, und das Pflanzverhalten vieler Gärtner begünstige die Verbreitung. So habe es auch die Pflanzen um Schloss Hundisburg schwer getroffen. „Es wird zu eng gepflanzt“, sagt Vötig. Auf der Gartenträume-Messe will er Gärtner beraten, nicht nur zum Umgang mit dem Pilz, sondern auch zur allgemeinen Pflege der Pflanzen. Wer beim Pilz auf Nummer Sicher gehen möchte, der solle, so Vötig, auf den Herrenhausener Buchs zurückgreifen.