Malerei belebt die Schlosswände

Erxleben l Mit einer Bilderausstellung hat der Förderverein Rettung Schlossanlagen Erxleben am Sonntag viele Besucher in das Schloss II in Erxleben gelockt.

Allein schon das Bauwerk selbst, das Jahrzehnte leerstand, ist nach zahlreichen Arbeitseinsätzen seit gut einem Jahr wieder teilweise begehbar und lässt die alte Pracht einstiger Zeiten erahnen. Eben solche Ecken wollte der aus der Interessengemeinschaft Schlossanlagen Erxleben hervorgegangene Förderverein hervorheben.

Bernd Neumann, Hobbymaler aus Haldensleben, hatte genau die richtigen Kunstwerke, um die Idee zu beleben. Seine zumeist abstrakte Kunst steckt voller Farben, Formen und Phantasien, die an den Schlosswänden Akzente setzten. Eine dunkle Holzwand mit einem hellen Bild wurde so einen Nachmittag lang zum Hingucker. Das heißt, eigentlich für zwei Nachmittag, denn am kommenden Sonnabend, 17. Juni, anlässlich des Chorkonzertes der Chorgemeinschaft Erxleben im Hof des Gasthauses zur Post werden die Freunde der Schlossanlagen ab 16 Uhr nochmal die Türen aufschließen und so einen Blick hinter die Kulissen gewähren.

„Hier hängen Bilder, die ich schon vor einer ganzen Weile gemalt habe, aber auch solche, die erst jetzt entstanden sind“, erzählte Bernd Neumann bei einem kurzen Rundgang durch das Erd- und das erste Obergeschoss.

Das jüngste Werk betrifft sogar Erxleben selbst. „Es entstand in der Parklandschaft, vielleicht ist es ja zu entdecken“, ergänzte Sabrina Voigt vom Förderverein.

Gleich rechts vom Eingang konnte der aufmerksame Besucher dann das in grün gehaltene Kunstwerk mit dem grünen Garten wie Kraut und Rüben entdecken. „Genauso sieht er gerade aus“, sagte Sabrina Voigt.

Die Idee mit der Kunstausstellung war Anja Kummer gekommen. Sie arbeitet mit Bernd Neumann zusammen und wusste von seinem Hobby. Dass die oft recht großflächigen Bilder genau in das Schlossinterieur passten, war dabei ein absoluter Glücksfall. Kleinere Bilder zierten beispielsweise die Wände am Aufgang zum Obergeschoss. Große Kunstwerke verliehen den großen Räumen gleich etwas Atmosphäre, auch wenn an vielen Ecken noch die Spuren baulicher Mängel vorhanden sind.

Nebenan im Raum hatte der gerade ins Leben gerufene Förderverein zur Rettung der Schlossanlagen ein kleines gemütliches Café eingerichtet, wo der Besucher bei Kaffee und üppigem Kuchenbuffet verweilen konnte.

Wer wollte, konnte an einer Führung durch das Schlossgebäude teilnehmen, das viele ältere Einheimische noch als Schulgebäude mit allerlei verwinkelten, recht geheimnisvollen Ecken und Fluren in Erinnerung haben. Wer die Gelegenheit verpasst hatte, sollte sich am kommenden Sonnabend ein wenig Zeit nehmen für einen Bummel durch das verwunschene Schlossambiente.