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Bundestagswahl Sieben Kandidaten warten auf Zulassung

Sieben Direktkandidaten werden im Bundestagswahlkreis Börde-Jerichower Land antreten. Am 28. Juli tagt der Kreiswahlausschuss.

Von Andreas Mangiras 23.07.2017, 01:01

Burg/Haldensleben l „Es ist bitter, aber es ist der richtige Entschluss“, erklärte Gordon Köhler, AfD-Kreisvorsitzender im Jerichower Land, dass seine Partei ihren im Mai nach etlichen Querelen bestimmten Kandidaten Andreas Kühn nicht bis zur Abgabefrist am Montag, 18 Uhr, beim Kreiswahlleiter in Burg eingereicht hatte.

Die AfD ist in diesem Wahlkreis – anders als die anderen bestätigten Parteien – nur mit der Zweitstimme wählbar. „Das ist bedauerlich“, sagte Kühn der Volksstimme. „Ich habe dafür kein Verständnis.“

Der AfD-Landesvorstand wirft Kühn parteischädigendes Verhalten vor. Dieser war mit seiner Facebook-Seite in die Kritik geraten. Dort hatte Kühn Seiten mit einem „Like“ versehen, die Truppengattungen der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg verherrlichen. Er markierte ein Bild von Adolf Hitler mit „Gefällt mir“.

Während es in der Börde-AfD erheblich brodelt, gar von Wahlkampfverweigerung und Parteiaustritten die Rede ist, weil der Landesvorstand Kühn nicht als Wahlvorschlag eingereicht hat, demonstriert Köhler Gelassenheit und Zustimmung zum Kurs des Landesvorstandes. „Es macht bestimmt kein gutes Bild, dass und warum wir keinen Direktkandidaten haben, aber wir haben klare Kante gezeigt.“ Das sei nötig gewesen. Er habe als sympathisch empfunden, „wie er aufgetreten ist“. Seine Militaria-Vorlieben könne man hinnehmen, aber die „Likes“ für Adolf Hitler und Wehrmachtverherrlichungen im Zweiten Weltkrieg eben nicht.

Am Montag wurden beim Kreiswahlleiter in Burg fristgemäß sieben Kreiswahlvorschläge eingereicht. Es sind Ines Busse (Freie Wähler) aus Lostau, der aktuelle Bundestagsabgeordnete Manfred Behrens (CDU/MdB) aus Ebendorf, Franziska Kersten (SPD) aus Magdeburg, Kerstin Auerbach (Linke) aus Burg, Max Schirmer (B 90/Grüne) aus Halle, Christiane Fuchs (FDP) aus Möser und Nick-Oliver Machts (NPD) aus Haldensleben. Über ihre Zulassung entscheidet der Kreiswahlausschuss am 28. Juli.

CDU-Mann Manfred Behrens hatte nach 2009 auch vor vier Jahren über die Erststimmen das Direktmandat im Wahlkreis 67 gewonnen. 44,6 Prozent der abgegebenen Stimmen sicherten ihm den direkten Wiedereinzug in den Bundestag. Vier Jahre zuvor hatte er das Direktticket nach Berlin mit 32,7 Prozent der Stimmen gelöst.

Auf Platz zwei landete vor vier Jahren Waltraud Wolff für die SPD. Die Wolmirstedterin bekam 23,1 Prozent der Stimmen. In diesem Jahr kandidiert sie nicht wieder. Sie beendet ihre Politikerlaufbahn in Berlin. Wolff gehörte seit 1998 dem Bundestag an.