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Feuerwehr Beförderungen für die Helfer in der Not

2016 hat es für die Rätzlinger Brandschützer einige Herausforderungen gegeben. Sorgen bereitet allerdingd ein fehlender Feuerlöschbrunnen.

Von Anett Roisch 31.03.2017, 01:01

Rätzlingen l Nicht ganz so heiß – wie im Jahr 2015 – ging es für die Brandschützer in Rätzlingen im vergangenen Jahr her. „Während es 21 Einsätze im Jahr 2015 waren, gab es 2016 nur sechs Alarmierungen“, zog Wehrleiter Andreas Warnecke bei der Jahreshauptversammlung Bilanz.

Im Juli 2015 waren es vor allem mehrere Brände im Wald bei Eickendorf sowie Böschungsbrände in Kathendorf und in Mannhausen. „In diesem Jahr war es etwas ruhiger. Und das ist gut so“, sagte Warnecke und zählte auf: „Unser erster Einsatz war am 10. Februar eine Tragehilfe für den Rettungsdienst. Dort waren fünf Kameraden 45 Minuten in Aktion.“ Darauf folgte am 20. Februar der zweite Einsatz, eine technische Hilfeleistung.

Für den Rettungsdienst öffneten die Feuerwehrleute eine Tür im benachbarten Kathendorf. Dort waren acht Brandschützer eine Stunde lang beschäftigt. Am 11. Juni hatte jemand ein Feuer gemeldet. Es stellte sich heraus, dass das Feuer weit weg in Saalsdorf war. Trotzdem rückten zwölf Kameraden aus. Einen Stoppelfeldbrand hat es am 11. Juli zwischen Eickendorf und Klinze gegeben.

Zu einer weiteren Tragehilfe wurden die Rätzlinger am 21. Oktober vom Deutschen Roten Kreuz gerufen. „Das war mal etwas anderes, denn die Person wurde ins Haus rein- und nicht rausgetragen. Da waren drei Kameraden 15 Minuten aktiv“, erklärte der Wehrleiter. Am zweiten Weihnachtstag mussten die Feuerwehrleute zu einer technischen Hilfeleistung ausrücken, um einen Baum, der an der Ohre auf der Straße lag, weg zu schaffen. Zehn Männer waren 30 Minuten im Einsatz.

Auf dem Plan standen auch zwei Aus- und Weiterbildungen. Das war zum einen der Grundlehrgang, den Leon Jeremias absolvierte und zum anderen die Schulung für den digitalen Sprechfunk, den Tobias Nettelbeck, Stefan Schulze und Andreas Warnecke erfolgreich abschlossen. Zusätzlich gab es noch eine Führungskräftefortbildung, an der Florian Kohlhas, Ingo Velten und Tobias Nettelbeck teilgenommen hatten.

Warnecke präsentierte ein rotes Buch, in dem künftig die Anwesenheit bei allen Übungsdiensten eingetragen werden sollen. „Dieses Buch ist für mich und auch für den Einsatzleiter wichtig, denn wenn ein Kamerad im Einsatz zu schaden kommt, muss nachgewiesen werden, dass ihr die Dienste regelmäßig absolviert habt“, erklärte der Wehrleiter.

Das gesellschaftliche Leben gestalten die Feuerwehrleute bei der Organisation des Winterfestes gemeinsam mit den Anglern, das Osterfeuer mit Unterstützung der Petrijünger und der Schützen, das Maibaumaufstellen, das Oktoberfest und den Weihnachtsmarkt gemeinsam mit allen Vereinen des Ortes.

„Jeder Einsatz ist einer zu viel. Aber es ist gut, dass ihr nicht nur Brände löschen könnt, sondern auch Tragehilfe bei Rettungseinsätzen leistet“, lobte Rätzlingens Ortsbürgermeister Wilhelm Behrens (Aktive WG Sport). Sorgen bereite – nach Behrens Ausführungen – ein Feuerlöschbrunnen, der an der Everinger Straße entstehen sollte. Das Geld war vom Bauausschuss genehmigt, aber es stellte sich heraus, dass dort für Feuerwehrzwecke nicht ausreichend Wasser zur Verfügung steht. Warnecke erklärte, dass er daraufhin vergeblich einen weiteren Tiefbrunnen auf dem Gelände der Grundschule beantragt hat. Trotz der leeren Stadtkasse wurden vier LED-Handscheinwerfer und eine Abgasabsauganlage gekauft.

Die Brandschützer wollten von Behrens wissen, ob es bald ein neues Feuerwehrfahrzeug für Rätzlingen gibt. Das alte Fahrzeug hat schon einige Jahre auf dem Buckel. „Da bin ich überfragt. Ich weiß, dass für die Einheitsgemeinde eine neue Drehleiter für etwa eine halbe Million Euro gekauft werden soll“, gestand der Ortschef.

Warnecke kritisierte einige seiner Brandschützer und mahnte, dass sie im Versammlungsraum der Feuerwehr für mehr Ordnung und Sauberkeit achten sollten.

Neu in die Reihen der Feuerwehr aufgenommen wurde Katja Döttling. Geehrt wurde Karl-Heinz Buch, der seit 70 Jahren der Wehr die Treue hält. Befördert wurden Leon-Jan Jeremias zum Feuerwehranwärter und Robin Jütte zum Oberfeuerwehrmann. Erster Hauptfeuerwehrmann darf sich jetzt Felix Stenzel nennen. Michael Lemke wurde zum Löschmeister befördert, Ingo Velten zum Hauptlöschmeister und Andreas Warnecke zum Oberbrandmeister.

Als nächste Veranstaltung steht das Osterfeuer am Gründonnerstag, 13. April, an. Es wird wieder einen Laternenumzug geben, zu dem die Brandschützer die Straßen absperren und das Feuer absichern werden. Behrens appellierte an die Vernunft der Rätzlinger, die keinen Unrat, sondern nur trockenes Holz und Geäst zum Feuerplatz bringen sollen.