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Feuerwehr Schwanenteich wird entschlammt

Der Süplinger Schwanenteich wird entschlammt. Die einzige Löschwasserentnahmestelle im Ort soll für die Feuerwehr wieder nutzbar sein.

Von Julia Schneider 07.04.2017, 01:01

Süplingen l Im Jahr 2008 hat ein Haus in Süplingen gebrannt. Es steht gleich neben dem Schwanenteich. „Aber wir haben keinen Tropfen Wasser aus dem Teich gekriegt“, erinnert sich Haldenslebens Stadtwehrleiter Frank Juhl. Und das, obwohl der Süplinger Schwanenteich die einzige Löschwasserentnahmestelle direkt im Ort ist. Schon seit Jahren ist er jedoch total verschlammt und modert vor sich hin – für die Feuerwehr ist er nicht mehr als Löschteich zu gebrauchen.

Aber das ändert sich jetzt. Seit Mittwochmorgen ist ein externes Unternehmen dabei, den Schlamm aus dem Schwanenteich heraus zu baggern. Bereits im März waren alle 21 Bäume rings um den Teich gefällt worden. Sie waren der Grund dafür, dass der Teich zusehends verschlammte. Denn Äste und Blätter moderten in dem Tümpel vor sich hin. Für das Fällen der Bäume war laut Baumschutzsatzung eine Genehmigung des Haldensleber Stadtrates nötig, denn elf der Bäume standen auf privaten Grundstücken. Die Ratsmitglieder erkannten die Notwendigkeit, die Bäume zugunsten der Löschwasserversorgung abzuholzen und gaben grünes Licht.

So konnte am Mittwoch schließlich die Feuerwehr anrücken und das Teichwasser abpumpen. Stadtwehrleiter Frank Juhl ist froh, dass die Löschwasserproblematik in Süplingen endlich behoben wird. Löschwasserentnahmestellen gebe es ihm zufolge noch am Süplinger Steinbruch, am Löschteich Am Hagen und mit dem Löschteich am Flechtinger Weg. All diese seien aber nicht direkt im Ort und würden der Feuerwehr im Brandfall deshalb nur bedingt nutzen.

Wenn es in den vergangenen Jahren in Süplingen gebrannt hätte, so sagt Frank Juhl, hätten die Kameraden auch Hydranten im Ort anzapfen können. „Aber das ist kein Löschwasser, sondern das Trinkwassernetz der Gemeinde“, sagt der Stadtwehrleiter. Die Feuerwehr benötige in der Regel 800 Liter Löschwasser pro Minute – die hätten sie aus den Hydranten nicht erhalten können. Glücklicherweise habe es in Süplingen mehrere Jahre nicht gebrannt, so dass der Ernstfall nicht eingetreten ist.

Die Entschlammung des Schwanenteiches soll laut Stadtverwaltung noch bis Sonnabend dauern. Danach öffnet die Feuerwehr wieder den Zulauf, der für die Arbeiten gesperrt worden war. Auch einige Regenabflüsse von umliegenden Grundstücken münden in den Teich. Wenn er wieder vollgelaufen ist, kann die Feuerwehr ihn als Entnahmestelle nutzen. Damit der Schwanenteich nicht wieder verschlammt, werden alle Wurzeln, Baumstümpfe und Büsche im Böschungsbereich entfernt. Die Böschung wird mit Muttererde aufgefüllt.

Das größte Problem hatte bei der Planung der Teich-Entschlammung die Entsorgung des Schlammes bereitet. So erläuterte Haldenslebens Ordnungsamtsleiterin Carola Aust, dass die Untere Abfallbehörde Wert darauf gelegt hatte, den Schlamm nicht als Abfall, sondern als Bodenaufwertung abzulagern. Nach einiger Suche konnte schließlich ein Süplinger gefunden werden, auf dessen Grundstück der Schlamm nun verteilt wird. Die Entschlammung des Teiches kostet rund 11.000 Euro.