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Gesundheitsreport Grippefälle in der Börde steigen an

Zu Jahresbeginn hat die Zahl der Grippeerkrankungen im Landkreis Börde den Vorjahreswert überschritten. 53 Infektionen wurden gemeldet.

Von Thomas Junk 15.03.2016, 17:49

Haldensleben l Husten, Schmerzen, Fieber: Bereits in den ersten sieben Wochen dieses Jahres sind im Landkreis Börde mehr Grippeerkrankungen registriert worden als im Vorjahr. Dies berichtet die DAK-Gesundheit mit Blick auf die Zahlen des Robert Koch-Instituts. 53 Infektionen stehen 39 im gleichen Vorjahreszeitraum gegenüber. Dies entspricht einer Steigerung um 35,9 Prozent zum Vorjahr.

„Dieser Anstieg ist insofern bemerkenswert, da bundesweit die diesjährige Grippewelle eher schwächer ausfällt“, sagt DAK-Chef Michael Fräßdorf. Während in der Vergangenheit eher ältere und geschwächte Menschen schwere Krankheitsverläufe entwickelten, seien bei der Grippe dieses Jahr besonders auch Kinder und junge Erwachsene betroffen. Das würde damit zusammenhängen, dass in dieser Saison vor allem ein spezieller Influenza-A Virus dominiere. Die medizinische Erklärung für die ungewöhnlich schweren Verläufe sei einfach, erklärt Michael Fräßdorf: Das Immunsystem der jüngeren Generationen ist an den Erreger der Grippewelle noch nicht optimal angepasst.

Ein Ende der Grippewelle sei noch nicht in Sicht. „Schaut man auf die Entwicklung der gemeldeten Fälle, dauert trotz des beginnenden Frühlings die Infektionswelle an“, so Fräßdorf weiter. Wichtig sei die richtige Behandlung der Grippe. Der aktuelle Report der DAK-Gesundheit zeigt, dass Antibiotika häufig bei Krankheiten verschrieben werden, die in der Regel Viren verursachen. Dazu gehören insbesondere akute Atemwegserkrankungen. Gegen Grippe ist ein Antibiotikum aber meist machtlos. Bei diesen Indikationen sind Antibiotika nur dann nötig, wenn aus dem einfachen Virusinfekt eine bakterielle Superinfektion wird.

„Viren lassen sich sehr schwer bekämpfen. Am besten gelingt es den eigenen Zellen, die Viren zu töten“, erklärt Fräßdorf. „Schnupfen und Husten alleine verlaufen in der Regel mild. Medikamente, die die Symptome lindern, und Hausmittel sind meist ausreichend.“ Dennoch raten Experten gerade älteren oder chronisch kranken Menschen, den Arzt aufzusuchen, wenn sie plötzlich hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen verspüren.