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HilfsaktionVereint im Kampf gegen Blutkrebs

Daniel Kühnel ist an Leukämie erkrankt. Seine Freunde vom Handballsportverein Haldensleben rufen zu Typisierung und Spenden auf.

22.07.2017, 10:00

Haldensleben l „In den Farben getrennt, im Handball vereint!“, lautet das Motto des Freundschaftsspiels, welches am Mittwoch, 26. Juli in der Mittellandhalle in Barleben zwischen dem Handballsportverein Haldensleben (HSV) und dem Sportclub Magdeburg (SCM) stattfindet. Dieses ist zugleich ein Benefizspiel, denn vereint sind die Handballer auch im Kampf gegen Leu-kämie.
Dafür gibt es auch einen aktuellen Anlass. „Nachdem unser ehemaliger Handballer Daniel Kühnel im vergangenen Jahr mehrmals an Lungenentzündung erkrankt war, wurde bei ihm Leukämie diagnostiziert. Er lag daraufhin fast ein ganzes Jahr im Krankenhaus. Das hat den Anstoß gegeben, ihm zu helfen und verstärkt auf die Krankheit aufmerksam zu machen“, erklärt Steffi Quantz, die Krankenschwester im Ameos-Klinikum Haldensleben ist, und fügt hinzu: „Der HSV engagiert sich bereits seit 2008 für wohltätige Zwecke, als Manuel Naruhn aufgrund von Leukämie viel zu früh von uns gegangen ist. Das hat uns alle wachgerüttelt.“
Quantz ist selbst Handballtrainerin der E-Jugend, kennt Kühnel bereits seit seiner Kindheit und verfolgt seine sportliche Karriere: „Er hat zunächst Fußball gespielt und ist dann zum Handball gewechselt, wo er die Jugendmannschaften beim HSV durchlaufen hat, bis er zum SCM gegangen ist.“ Kühnel hat zuletzt beim SV Irxleben gespielt, bis der Blutkrebs bei ihm entdeckt wurde.
Nach einer Chemotherapie verbesserte sich Ende vergangenen Jahres sein Gesundheitszustand. Ein weiterer, möglicher Grund für die Genesung: die Geburt seines Sohnes. „Dadurch hat er neuen Lebensmut geschöpft“, erklärt Steffi Quantz. Doch dann kam der nächste Schock. Bei einer Nachuntersuchung wurden erneut Krebszellen in Kühnels Blut gefunden, seitdem befindet sich der 31-Jährige wieder im Universitätsklinikum Magdeburg.
„Der Rückfall kam vor vier Wochen. Daniel stand bereits wieder im Training und wollte im September mit dem Spielbetrieb anfangen“, sagt Steffi Quantz. „Ich habe schon nicht mehr daran gedacht und war lockerer geworden“, zitiert sie Kühnel, der Sport auf Lehramt studiert. Steffi und ihr Mann Gabor Quantz, der stellvertretender Vorsitzender des HSV ist, setzen nun alles daran, für eine Heilung Kühnels zu sorgen. Dazu braucht es einen geeigneten Stammzellenspender. Die DKMS führt diesbezüglich Typisierungen durch. „Mit einem Wattestäbchen wird ein Abstrich gemacht, der dann auf passende Stammzellen untersucht werden kann“, erklärt Gabor Quantz.
Eine solche Aktion wird es auch bei dem Benefizspiel des HSV gegen SCM geben. „Und selbst wer keine Stammzellen spenden kann, kann mit einer Geldspende helfen. Denn allein eine Typisierungsauswertung kostet 40 Euro“, erläutert Quantz. Sowohl die Typisierung als auch Spenden sind auch ohne Eintrittskarten für das Spiel im Eingangsbereich der Mittellandhalle möglich. Denn das Spiel musste nach Barleben verlegt werden, weil die Ohrelandhalle in Haldensleben derzeit aufgrund von Schäden nach dem Sturmtief „Paul“ noch nicht bespielbar ist.
„Das ist sehr schade. Wir hoffen, dass trotzdem viele Zuschauer kommen und uns mit der Typisierung und mit Spenden helfen“, so Quantz. Die Unterstützung der Mitglieder des HSV ist ihnen jedenfalls sicher: „Das Thema ist hier allgegenwärtig. Die Spieler und Freunde Daniels fragen ständig nach ihm. Wir sind ja alle durch den Handball verstrickt und dieses Miteinander ist toll“, sagt Gabor Quantz. Seine Frau fügt hinzu: „Doch wir können nur unterstützen und beistehen, durchstehen muss er die Krankheit alleine.“