Netzausbau Startschuss ist gefallen

In Sachen Breitband für Haldensleben kommt nun richtig Bewegung. Nun ist der Fördermittelbescheid für den Netzausbau in der Kernstadt da.

Von Jens Kusian 21.03.2017, 00:01

Haldensleben l Mit der Übergabe des Fördermittelbescheids an Haldensleben ist am Donnerstag offiziell der Startschuss für das Projekt „Breitbandausbau“ gefallen. In Wernigerode hat die amtierende Bürgermeisterin Sabine Wendler aus den Händen von Thomas Wünsch, Staatssekretär des Ministeriums für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, das 1,1 Millionen Euro schwere Dokument in Empfang genommen. Damit ist der finanzielle Weg für das schnelle Internet in Haldensleben – zumindest was die Kernstadt betrifft – geebnet. Immerhin stellt der Europäische Fonds für regionale Entwicklung bis zu 90 Prozent der anerkannten Kosten für den Ausbau bereit.

Haldenslebens Breitbandbeauftragter Lutz Zimmermann hat den Fahrplan bereits festgezurrt. „In den nächsten 14 Tagen werden wir den Vertrag mit unserem Partner, der den Ausbau realisieren wird, unterzeichnen“, erklärt er. Dann liege der Spielball beim Vertragspartner. „Er muss die Ausführungsplanung für den Ausbau erstellen und mit uns abstimmen“, so Zimmermann weiter. Er rechnet mit einem Zeitraum von gut sechs Wochen, bis die Planung stehe und umgesetzt werden könne. Denn viel Zeit bleibt für den Ausbau nicht. „Laut politischer Vorgabe muss das Projekt bis zum 31. Januar 2018 abgeschlossen sein“, weiß der Breitbandbeauftragte. Eine „sehr sportliche“ Herausforderung, schätzt Zimmermann ein.

Über den Bauablauf könne er derzeit auch nur spekulieren. Er vermutet jedoch, dass die Verlegung von Glasfaserkabeln in den Gewerbegebieten Vorrang habe. Dabei bekommen die Unternehmen einen eigenen Glasfaserkabelanschluss, der ihnen sowohl Down- als auch Upload in derselben Geschwindigkeit ermöglicht – mit 100 Mbit/s. Die Privathaushalte dagegen werden mit einer Leitungsgeschwindigkeit von 50 Mbit/s versorgt. Dafür stehen Tiefbauarbeiten auf einer Länge von gut 21 Kilometern im Stadtgebiet an. 60 Kilometer Glasfaserkabel müssen für das schnelle Internet verlegt sowie 45 neue Verteilerstellen errichtet werden.

Was für den kompletten Breitbandausbau für Haldensleben noch fehlt, sind die Fördermittel für die Ortsteile Uthmöden und Satuelle sowie für Hütten. „Die kommen aus einem anderen Fördertopf“, nennt Zimmermann den einzigen Unterschied. Er geht davon aus, dass der Bescheid spätestens im April übergeben wird. Dann kann auch mit der Ausbauplanung für die Dörfer begonnen werden, die ebenfalls 50-Mbit/s-Anschlüsse bekommen sollen.

Keinen Ausbau wird es dagegen in Wedringen und Hundisburg geben. Wedringen gilt mit seinen überwiegend 30-Mbit/s-Anschlüssen als nicht unterversorgt, Hundisburg ist bereits ausgebaut. Süplingens Breitbandnetz wird ebenfalls nicht über Fördermittel, die der Stadt Haldensleben zur Verfügung gestellt werden, ausgebaut. Hier plane die Telekom noch für dieses Jahr einen eigenen Netzausbau ohne Fördermittel, heißt es aus dem Rathaus.