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Sommermusikakademie Neue Formate und Besucherrekord

Die 25. Ausgabe der Sommermusikakademie auf Schloss Hundisburg zog mit 15 Veranstaltungen mehr als 2000 Besucher an - ein neuer Rekord.

Von Jens Kusian 11.08.2017, 01:01

Hundisburg l Nach langer Pause seit den Festivalanfängen rief der Künstlerische Leiter der SMA, Johannes Klumpp, wieder einen Meisterkurs ins Leben. Der Unterricht des Armida Quartetts mit fünf jungen Streichquartetten fand öffentlich im Akademiesaal des Schlosses statt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten sie im „Podium 4 mal 15“. Das Foyer in der Villa Albrecht der Stadtwerke Haldensleben war mit 40 Besuchern ausverkauft.

Das ebenfalls neu eingeführte Konzert bei Kerzenschein lockte zusätzlich knapp 200 Personen in den Hauptsaal des Schlosses. Ohne künstliche Beleuchtung im Saal und mit illuminiertem Barockgarten führte dieses Format eine der Säulen des Festivals, die Einzigartigkeit des Ortes, auf die Spitze. Nicht nur für das Publikum, sondern auch für die Pianistin Magdalena Müllerperth sowie die Mezzosopranistin Geneviève Tschumi und ihren Begleiter Tilmann Albrecht war das Musizieren im dunkler werdenden Raum eine außergewöhnliche Erfahrung.

Wie bereits im Vorjahr war der „Vorabend“, das Benefizkonzert im Hotel Behrens zugunsten der SMA, restlos ausverkauft. Auch für den Publikumsliebling, die Wandelkonzerte des Internationalen Akademieorchesters, waren nach kurzer Zeit keine Karten mehr erhältlich. Unter dem Motto „Fluchten“ führten die drei Durchgänge des Wandelkonzerts insgesamt über 250 Besucher durch das Schlossareal, vom Barockgarten hinauf zum Dachboden.

Die Klezmerband Yxalag brachte im Besonderen Konzert das Publikum in der vollen Schinkel-Simultankirche Althaldensleben zum Klatschen und Singen. In der Jazznacht gaben Django Deluxe und Polina Vita im Technischen Denkmal Ziegelei in Hundisburg sowohl Klassiker von Größen wie Django Reinhardt als auch eigene Kreationen.

Bereits zum zweiten Mal bot Dirigent Johannes Klumpp einen Vortrag an. In „Unter der Lupe“ in der Alten Fabrik Althaldensleben gab er diesmal Einblicke in den vielschichtigen Entstehungsprozess eines Orchesters, gemeinsam mit Stimmführerinnen und Stimmführern des Akademieorchesters.

In der Akademieeröffnung – gleichzeitig das Jubiläumskonzert – kehrte der Gründer des Festivals, Pianist Rolf-Dieter Arens, an den Ursprung zurück: In der Schlossscheune musizierte er mit Youngkun Kwak und Jonathan Weigle, die dem Internationalen Akademieorchester langjährig als Stimmführer verbunden sind. Arens bedankte sich bei den Unterstützern seit der ersten Stunde und hob die Essenz des Festivals hervor: „Politiker reden von Europa, aber tun sich oft schwer damit. In Hundisburg wird Europa gelebt.“

Im Internationalen Akademieorchester Schloss Hundisburg kamen in diesem Jahr 55 Musikerinnen und Musiker aus 18 Nationen zusammen. Neben Deutschland und Spanien stammten viele aus Polen, Lettland, Ungarn und Portugal, aber auch aus Rumänien, Frankreich, Estland, Kroatien und Serbien sowie aus Mexiko, Chile, Japan, Taiwan und Korea. Das Durchschnittsalter betrug 24 Jahre. Über ein Drittel der Teilnehmer musizierte bereits in einem der Vorjahre im Orchester.

Im gewohnt sehr gut besuchten Gesprächskonzert des Akademieorchesters in der Schlossscheune erläuterte Johannes Klumpp die Musik von Johannes Brahms’ Klavierkonzert Nr. 2 B-Dur op. 83 und Pjotr Iljitsch Tschaikowskis Symphonie Nr. 5 e-Moll op. 64. Die Werke erklangen in voller Länge in den Abschlusskonzerten des Internationalen Akademieorchesters, mit Herbert Schuch als Solist.

Wie alle Konzerte, erfuhren auch die beiden Abschlusskonzerte in der Schlossscheune einen Publikumszuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Mit über 260 Besuchern erreichte das Gastkonzert in Oschersleben einen Rekord dieses Formats. Das traditionell letzte Konzert des Internationalen Akademieorchesters bildete in diesem Jahr gleichzeitig die Wiedereröffnung der St. Nicolaikirche nach einjährigen Sanierungsarbeiten.