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Tierheim Satuelle Zufluchtsort für Tiere braucht Hilfe

Das Tierheim Satuelle nimmt viele Schützlinge auf, die sonst kein Heim mehr hätten. Doch die Einrichtung braucht Unterstützung.

Von Alexander Rekow 26.01.2017, 00:01

Satuelle l Etwa 90 Katzen, 23 Hunde, 15 Hühner, acht Enten, vier Kaninchen, zwei Ponys, zwei Chinchillas und zwei Graupapageien: Was sich wie ein Startaufgebot für die Arche-Noah liest, bekommt bei näherer Betrachtung einen traurigen Beigeschmack.

All diese Tiere leben mehr oder minder unfreiwillig im Tierheim Satuelle oder auf dem Grundstück der Leiterin des Heims, Kathrin Behrends. Ihr Privatgrundstück ist eine genehmigte Pflegestelle und somit gewissermaßen die Außenstelle des Tierheims. Dort befinden sich unter anderem die beiden vier und sechs Jahre alten Ponys, die nach der Kastrierung und Ausstellung der nötigen Pässe vermittelt werden können.

Damit all diese Tiere betreut werden können, arbeiten neben Leiterin Behrends seit dem 1. Januar diesen Jahres zwei hauptamtliche Mitarbeiter im Tierheim Satuelle, Marco Ehrlich und Dirk Lehmann. Die beiden Männer sind den Kollegen und Tieren längst vertraute Gesichter, denn im Vorfeld absolvierten sie bereits ihren Bundesfreiwilligendienst im Tierheim Satuelle.

„Ich war vorher arbeitslos und wollte was machen“, erzählt Lehmann, der in dieser Arbeit seinen Traum erfüllt sieht. Nach dem Freiwilligendienst ist er nun hauptamtlich im Tierheim aktiv und hat sogar die Rolle der stellvertretenden Leitung inne. „Neben den hauptamtlichen Mitarbeitern sind noch fünf bis zehn ehrenamtliche Mitarbeiter aktiv“, erklärt Kathrin Behrends.

Doch das reicht längst nicht. „Wir brauchen dringend wieder Verstärkung“, sagt die Leiterin. Denn die beiden Stellen für den Bundesfreiwilligendienst gilt es nun wieder zu besetzten. „Viele glauben, dass das eine freiwillige Arbeit ist, wie beim Ehrenamt. Aber ganz so ist es nicht, es gibt natürlich Geld und Urlaub“, erklärt die Leiterin, die nach wie vor auf Bewerbungen hofft.

Aber natürlich sind auch ehrenamtliche Helfer stets gern gesehen. „Gerade für die Katzen, dass sie mal gestreichelt werden und Zuneigung erfahren“, erklärt die Leiterin. Für gewöhnlich würden die meisten mit den Hunden spazieren gehen wollen und die Katzen außen vor lassen. Auch für das Reinigen der Ställe wird immer dankend Hilfe angenommen.

Unterstützung hat das Team um Kathrin Behrends in vielerlei Hinsicht nötig. Neben den gesuchten Arbeitskräften sind auch weiterhin Spenden erwünscht. „Wir brauchen Nassfutter für die Katzen und Hunde, Heu und Stroh für die Ponys und das Geflügel sowie Reinigungs- und Desinfektionsmittel“, weiß Dirk Lehmann. „Wir holen das Heu und Stroh auch selbst ab“, sagt Kathrin Behrends, die dadurch auf Spender hofft.

„Aber auch Geldspenden, wir müssen die alten Zwinger erneuern lassen“, erklärt Lehmann beim Rundgang durch das Tierheim mit Blick auf die bisherigen Gatter. Man merkt ihm deutlich an, dass ihm das Tierheim und seine Bewohner am Herzen liegen. Tiere kommen auch immer wieder dazu. „Manche Leute sind so dreist, die schmeißen die Katzen nachts über den Zaun“, ärgert sich Kathrin Behrends über die fehlende Empathie einiger Menschen.

Daher rät die Leiterin, sich mit dem Tierheim in Verbindung zu setzen, wenn es Probleme gibt. „Wenn jemand mit seinen Tieren überlastet ist, helfen wir auch, diese zu vermitteln“, erklärt sie. Auch halten sich manche Leute Tiere wie Schafe oder Ziegen als „Rasenmäher“ und seien aufgrund des Alters irgendwann mit der Pflege überfordert. „Auch da helfen wir bei der Vermittlung“, sagt Behrends.

Wer für das Tierheim Satuelle spenden möchte oder selbst aktiv werden will, kann sich auf der Homepage www.satuelle-tierheim.de informieren. Telefonisch sind die Mitarbeiter unter 039058/30 12 zu erreichen.