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Vorbereitet Neues Nest für Meister Adebar

Über ein neu eingerichtetes Nest dürfen sich die Störche freuen, die auf dem Strommast zwischen Jederitz und Kuhlhausen nisten werden.

Von Andrea Schröder 19.03.2016, 00:01

Havelberg l Der Wulkauer Ornithologe Manfred Kuhnert brachte gemeinsam mit Wolfgang Hoffmann von der Biosphären-reservatsverwaltung Mittelelbe in Ferchels und Andreas Langer von der Avacon am Donnerstag ein neues Nest auf den Strommast nahe Jederitz und füllte es mit frischem Nistmaterial. „Das alte war mindestens zehn Jahre alt und sehr schief“, sagte Manfred Kuhnert, der sich zugleich für die stets gute und schnelle Unterstützung des Energieversorgers bedankt.

In Ferchels flechten Frauen um Mitarbeiterin Gabriele Ecke die neuen Körbe. In diesem Jahr sind es zwölf, die im gesamten Landkreis verteilt werden. In den nächsten Tagen soll an der Elbe bei Schönhausen ein neuer Mast für einen Storchenhorst aufgebaut werden. Das ist eine Ausgleichsmaßnahme der Telekom für einen Funkmast, der bei Sandau gebaut worden ist, erklärte Manfred Kuhnert.

Derzeit sind noch nicht viele Störche in der Region angekommen. „Sie würden noch nicht viel Futter finden. Bei den kalten Nächten sind keine Frösche unterwegs“, sagte Wolfgang Hoffmann. Bisher zurück seien eher die Störche, die etwa in Spanien überwintern. So wie „Jonas“, bekannt vom Storchenhof in Loburg. Adebare aus Südafrika sind eher noch nicht da. Sie können aber ganz schnell zurückkehren, wenn sie die Zeit für richtig halten. Bewältigen sie im Schnitt 300 bis 400 Kilometer am Tag, schaffen manche bei besten Bedingungen sogar 2000 Kilometer, berichtete Manfred Kuhnert. Die Nester können von den Naturschützern auch selbst dann noch neu eingerichtet werden, wenn der Storch bereits da ist. „Wir hatten es schon, dass er auf dem Dach saß und nur darauf gewartet hat, dass wir fertig werden.“ Offensichtlich mögen die Vögel die vorgefertigten und mit Schreddermaterial und Ästen gefüllten Nester. „Ein Rad auf dem Dach wie früher reicht nicht mehr.“

Andreas Langer steuerte die Hebebühne in luftige Höhe, um Nest und Nistmaterial aufzubringen. Zuvor war die Stromleitung abgeschaltet worden. Die Avacon unterstütze den Nestbau für Meister Adebar und auch andere Vögel gern. Das liegt auch im eigenen Interesse. Denn früher, als die Stromleitungen noch nicht mit Kunststoffkappen zur Isolierung versehen und die Nester auf Gestelle gebaut wurden, gab es oft Kurzschlüsse und die Vögel verunglückten.