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Unterricht Französisch an Kochplatten und Kochtöpfen

Das war mal ein Unterricht, der Havelberger Gymnasiasten große Freude bereitet hat.

Von Dieter Haase 23.03.2016, 00:01

Havelberg l Einen Französisch-Unterricht ganz anderer Art haben die Mädchen und Jungen aus der Klasse 10.2 des Diesterweg-Gymnasiums im Havelberger Schulzentrum am Montag erlebt. Denn sie mussten sich dafür im Hauswirtschaftsraum an die Kochplatten stellen.

Frankreich hautnah in der Schule erleben? Die französische Kultur anhand von kulinarischen Genüssen entdecken? Marie-Louise Schebat und Lia Marchal vom Französischen Kulturinstitut in Leipzig praktizierten das am Montag gute vier Stunden lang zusammen mit den Zehntklässlern aus Havelberg.

„Es freut uns natürlich, dass wir diesen spannenden Französisch-Unterricht gerade nach Havelberg holen konnten. Aber wir haben bei einer Internetverlosung dieser Veranstaltung, an der die Klasse 10.2 teilgenommen hat, einfach nur das Glück des Tüchtigen auf unserer Seite gehabt“, erklärt Ulrike Hermann, Fremdsprachenlehrerin für Französisch am Diesterweg-Gymnasium Tangermünde-Havelberg. Im Vorab hatte sie auch alle Einkäufe, die dafür zu machen waren, erledigt. Denn die Aufgabe für die Gymnasiasten bestand darin, zusammen mit ihren beiden Gästen vom Französischen Kulturinstitut in Leipzig ein viergängiges Menü mit Speisen aus vier verschiedenen Kontinenten zu zaubern. Denn Französisch wird nicht nur in Frankreich selbst, sondern zum Beispiel auch auf den Antillen, in Marokko, in anderen Teilen Afrikas und in Kanada gesprochen.

Nach einer kurzen theoretischen Einführung in die Gerichte der französisch-sprachigen Welt – natürlich in französischer Sprache –, bei der die Schüler auch einige exotische Gewürze kennenlernten, von denen sie zuvor noch nie etwas gehört hatten, ging es zum praktischen Teil über: das Zubereiten der Speisen.

Die Mädchen und Jungen wurden dazu in vier Gruppen aufgeteilt, wovon sich jede um einen Gang kümmerte. Um frittierte Garnelen (Antillen) für den ersten Gang, um Couscous (Marokko) für den zweiten und Hauptgang, um eine dünne Art von Pfannkuchen (Kanada) für den dritten Gang und um ein Ingwer-Gebäck (Afrika) für den vierten und letzten Gang. Alles geschah unter fachlicher Anleitung von Marie-Louise Schebat und Lia Marchal, denen dieser „Unterricht“ mindestens genauso viel Spaß bereitete wie den Schülern. Und mindestens genauso wichtig: Am Ende schmeckte das selbst bereitete Essen auch allen recht gut.

Für die freundliche Bereitstellung des Hauswirtschaftsraumes möchten sich die Zehntklässler aus dem Gymnasium deshalb auch bei der Sekundarschule bedanken. Sie bedauerten am Montag ein wenig, dass der Hauswirtschaftsunterricht nicht zum Lehrplan des Gymnasiums gehört.