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Saisonbeginn Sandauer Kirche steht wieder offen

Seit 2010 ist die Sandauer Stadtkirche eine Offene und Radwegekirche. Seitdem wird hier eine Erfolgsgeschichte geschrieben.

Von Ingo Freihorst 07.04.2016, 01:01

Sandau l Insgesamt zehn Kirchenführer sind es, welche in diesem Jahr die Türen des Gotteshauses tagtäglich zwischen 10 und 16 Uhr offen halten. Die Saison geht vom 1. April bis zum 31. Oktober.

Am Sonntag trafen sich der Förderverein der Kirche und die Ehrenamtlichen zum offiziellen Auftakt zur Kaffeetafel im Kirchturm. Das Pfarrerpaar Catharina und Hartwig Janus erteilte allen Helfern seinen Segen – und zwar in musikalischer Form. Unter anderem erklang der Psalm „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes“.

Bei dieser Gelegenheit stellte sich den Kirchenführern auch der neue Vereinsvorsitzende Ingo Jurig vor, zugleich fand die Schlüsselübergabe statt. Apropos Schlüssel: Als kleine Aufmerksamkeit erhielt jeder Führer einen Schlüsselanhänger mit einem Abbild des Turmes.

An dem Tage wurden denn auch gleich die ersten sechs Besucher der siebenten Saison empfangen. Derzeit ist es in dem Gemäuer mit um die zehn Grad Celsius noch recht kühl. Alle zwei Stunden wird gewechselt.

Heidemarie Breit organisiert die Schichten, geöffnet ist die Kirche auch an Sonn- und Feiertagen. Mit dabei sind zudem Ernst Busse – er ist mit seinen 83 Jahren der Älteste im Bunde, Iris Eiler, Gabriele Haase, Hannelore Hildebrandt, Gisela Wilk, Friedrich Leue, Detlef Krüger und Wolfgang Hellwig. Neu hinzugestoßen ist Klaus Gericke. Seit dieser Saison liegt auch ein Gästebuch aus.

Fast 20 000 Besucher aus ganz Deutschland wurden seit 2010 gezählt, als das Gotteshaus Offene und Radwegekirche wurde. Im Vorjahr wurde auch dank der Bundesgartenschau ein neuer Rekord aufgestellt: Immerhin 4500 Besucher kamen.

Von den im Vorjahr gesammelten 33 252 Euro an Spendengeldern ist ein großer Teil den Besuchern der Kirche zu verdanken. So mancher spendete gar noch im Nachhinein, auch gab es manche Dankesschreiben – so sehr waren die Touristen vom Kirchbesuch in der Elbestadt angetan. Wichtig ist vielen Gästen vor allem der persönliche Kontakt, war von den Kirchenführern zu erfahren, denn oftmals stehen Gotteshäuser zwar offen – aber ohne Kirchenführer.

Einige Kriterien müssen erfüllt sein, damit man Offene und/oder Radwegekirche werden kann. Neben den täglichen Öffnungszeiten sind dies auch ein Speisen- und Getränke-Angebot, ein Raum für die Meditation oder Toiletten.

Damit sich die Gäste noch besser informieren können, gibt es seit kurzem auch in der Konferenzebene eine ständige Ausstellung: Zu sehen sind hier Fotografien, welche bei einem Flutnachsorge-Workshop in Kamern von der evangelischen Jugend angefertigt wurden.

In der Doppelebene informieren von Sigrid und Wolfgang Hellwig gestaltete Tafeln über die Spenden-Aktionen des Fördervereines: unter anderem für die beiden Glocken, die Turmuhr oder die Stiftersteine. Dargestellt sind zudem die einzelnen Bauabschnitte sowie die Sandauer Flurnamen; drei Tafeln vom Landesbetrieb für Hochwasserschutz berichten über die Kämpfe an der Wasserfront in der Region.