1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Modernes Schulgebäude gefällt

Abi-Treffen Modernes Schulgebäude gefällt

60 Jahre nach dem Abitur in Havelberg trafen sich die einstigen Schüler wieder und schauten sich im sanierten Schulzentrum um.

Von Bernhard Maslow 22.06.2017, 13:09

Havelberg l Es war das Jahr 1957, als sie ihre Zeugnisse nach bestandener Abiturprüfung ausgehändigt bekamen und, wie es über Generationen üblich war, anschließend in buntgeschmückten Wagen durch die Straßen von Havelberg fuhren. Doch halt. Damals war es noch üblich, dass die Schüler der 11. Klassen ihre Abiturienten per Hand durch die Stadt chauffierten und der Abi-Ball fand in der Aula statt, erinnern sich die Ehemaligen, die sich zu ihrem 60. Jahrestag an ihrer alten Wirkungsstätte trafen.

Vor zehn Jahren standen sie ebenfalls hier und mussten erfahren, dass es umfangreiche Veränderungen in der hiesigen Schullandschaft geben wird. Gespannt waren alle, was aus ihrer alten Schule geworden ist. Wie schon eine Woche zuvor, beim Treffen 50 Jahre nach dem Abitur, lud der stellvertretende Leiter der Sekundarschule „Am Weinberg“ Ulrich Gruber die „Seniorenschüler“ zu einem Rundgang durch das jetzige Schulzentrum ein und informierte, was sich verändert hat.

Fast acht Millionen Euro wurden in diesen Schulstandort investiert. Ausgangspunkt war damals ein Ideenwettbewerb, an dem sich die Sekundarschule beteiligt hatte und für den Schüler gemeinsam mit Lehrern ein Konzept erarbeiteten, wie sie sich eine modere Schule vorstellen. Sie gewannen den Wettbewerb und konnten somit fünf Millionen Euro für ihre Schule investieren. Gemeinsam mit der Stadt und dem Landkreis wurde das Konzept erweitert und es entstand ein komplett neuer Schulstandort mit modernen Klassenräumen für über 450 Schüler von Sekundarschule und Gymnasium. Letzteres gehört zum Diesterweg-Gymnasium Tangermünde-Havelberg. Das ehrwürdige Schulgebäude aus dem Jahre 1910 ist nun Heimstätte der Sekundarschule. Die Gymnasiasten zogen ins Nebengebäude ein.

Ein wenig traurig waren die Gäste zuerst, als sie ihre ehemalige Turnhalle betraten, die jetzt die Schulaula beherbergt. Als sie jedoch erfuhren, dass zur heutigen Zeit andere und strengere Vorschriften für die Nutzung von Schul- und Veranstaltungsräumen herrschen, war die Einsicht vorhanden. Fluchtwege und barrierefreie Nutzung sowie Brandschutz stehen an erster Stelle und die Vorgaben mussten bei den Bauarbeiten im gesamten Schulkomplex eingehalten werden. So wurde aus der ehemaligen Aula eine Bibliothek. Damals fanden hier viele Theaterveranstaltungen statt, erinnern sich beim Rundgang Hannelore Feuerböther und Elke Herbert. Der jetzige Musikraum diente unter anderem für die Bühne, wo die damaligen Pennäler zum Beispiel „Turandot“ oder „Der Geizige“ aufführten.

Mit diesen Stücken zogen sie dann durch Orte des damaligen Kreises und alle Vorstellungen waren ausverkauft. Auch an ihre damalige Aula haben sie noch schöne Erinnerungen. Denn hier gab es den Abi-Ball. Auf dem Flur hatte die damalige Handelsorganisation HO und die Konsumgenossenschaft die Versorgung der Ballbesucher abgesichert. Gut können sich die Ehemaligen noch an ihren ehemaligen Physik- und Klassenlehrer Bernhard Eschenhagen erinnern. Auch Gerda Präger war allen noch gut bekannt.

Stolz sind die 60er Abiturienten noch heute auf ihre Schulleistungen, die sie von sehr guten, strengen und auch verständnisvollen Lehrkräften vermittelt bekamen, wie sie erzählten. Sie waren auch es auch, die als einzige Klasse damals als Fremdsprache Französisch lernen durften.

„Es ist schon sehr beeindruckend, was sich in den letzten zehn Jahren hier an unserem damaligen Gymnasium zum Guten verändert hat“, zeigten sich die Ehemaligen erfreut. Auf dem Schulhof stellten sie sich für ein Erinnerungsfoto auf. Am Abend trafen sich dann alle zu einem gemütlichen Erfahrungsaustausch im Arthotel. Hier machten noch viele alte Fotos aus der Schulzeit die Runde und so manche Geschichte und mancher Schülerstreich wurde erzählt.