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Neujahrsempfang Geld für Feuerwehren und Sanierungen

Einen Rückblick auf das vergangene und einen Ausblick auf das Jahr 2018 hat Havelbergs Bürgermeister beim Neujahrsempfang gegeben.

Von Andrea Schröder 21.01.2018, 06:00

Havelberg l Als Jahr ohne außergewöhnliche Ereignisse, aber eines mit vielen Höhepunkten schätzt Havelbergs Bürgermeister Bernd Poloski 2017 ein. „Hervorzuheben ist das 140-jährige Bestehen der Havelberger Feuerwehr und der beeindruckende Aufstieg der Fußballer des SSV Warnau in die Landesliga“, sagte das Stadtoberhaupt. Kommunalpolitisch galt das Augenmerk neben der aufwändigen Erstellung der städtischen Eröffnungsbilanz als Basis künftiger Haushaltsentscheidungen dem Erhalt und der Verbesserung der sozialen Infrastruktur. Nachdem in den vergangenen Jahren zwei der vier Kindertagesstätten umfassend saniert wurden, ist nun die Kita „Regenbogen“ an der Reihe.

Für die vierte Einrichtung, den Hort an der Grundschule, steht eine zufriedenstellende Lösung noch aus. Ebenso für die Grundschule selbst, auch wenn dort durch Renovierungen die Bedingungen verbessert werden konnten. Für eine dauerhafte Lösung im alten Sekundarschulgebäude will die Stadt ihre Investitionsmittel darauf konzentrieren. Das Gestaltungskonzept für ein soziales Integrationszentrum ist erarbeitet und ein Förderantrag beim Land gestellt.

„Die Stadt alleine wäre nicht ansatzweise in der Lage, die voraussichtlichen Gesamtkosten von 4,5 Millionen Euro aufzubringen.“ Er unterstrich die Bedeutung dieser Investition mit dem Verweis darauf, dass die Betriebserlaubnis für den Hort eine Betreuung von 130 Kindern vorsieht. Mit Ausnahmegenehmigung werden bis zu 180 Kinder betreut. „Hinzu kommen die erheblichen baulichen Mängel im Grundschul- und Hortgebäude.“

Eindeutig geklärt ist die Perspektive der gymnasialen Beschulung in der Hansestadt in Abstimmung mit dem Land. Hier dankte der Bürgermeister dem Landtagsabgeordneten Chris Schulenburg und Landrat Carsten Wulfänger (beide CDU) für die begleitende Unterstützung.

Als weiteren Schwerpunkt nannte er die Stärkung der materiell-technischen Basis für die Feuerwehren der Einheitsgemeinde. Dafür wurden 2017 über 110.000 Euro bereitgestellt. „Ziel ist es, 2018 weitere 120.000 Euro aufzuwenden, um die hundertprozentige Einsatzbereitschaft und Ausbildung zu gewährleisten“, blickte Bernd Poloski voraus. Er verwies zugleich auf das große Personalproblem. „Es fehlt schlichtweg an jungen Kameradinnen und Kameraden.“ Er richtet seine Bitte an alle Unternehmen, Einrichtungen und Institutionen, die Stadt bei der Gewinnung neuer Feuerwehrmänner und -frauen zu unterstützen. Die Stadt will gezielt mit Einrichtungen Kontakt aufnehmen und über weitere Anreize nachdenken. Dies gilt auch für die Wasserwehr, bei der die Stadt ebenfalls auf eine höhere Bereitschaft der Bürger zur Mitarbeit angewiesen ist.

In seiner Rede vor den rund 200 Gästen des Neujahrsempfanges in der Elb-Havel-Kaserne ging der Bürgermeister zudem auf die wirtschaftlichen und finanziellen Rahmenbedingungen der Kommune ein. Diese werden sich auch mit der Weiterführung der A14 nicht wesentlich ändern. „Vollziehen sich in den großen Mittelstädten zunehmend Wachstums- und Konzentrationsprozesse, sind gerade ländliche Kleinstädte mit Schrumpfungsprozessen und deren gravierenden Auswirkungen konfrontiert. Ein ständiger Kampf um den Erhalt bestehender öffentlicher und privater Angebote und Dienstleistungen ist nur eine der Folgen“, gab der Bürgermeister zu bedenken.

Er verwies zugleich darauf, dass die Stadt trotz ihrer Größe und ihrer Einwohnerzahl über ein beachtliches Netz an Bildungs-, Sozial- und Freizeiteinrichtungen sowie ärztlicher Versorgung verfügt. Besonders hob er hervor, dass sich mit Dr. Denise Möwing eine neue Gynäkologin als Nachfolgerin von Dr. Eberhard Müller sesshaft gemacht hat und dass Eileen Timm auf der Stadtinsel eine Apotheke eröffnet hat.

„Unübersehbar sind allerdings die dramatischen Veränderungen im Einzelhandel. Umso mehr appelliere ich erneut an die auf der Stadtinsel befindlichen Geschäftsinhaber: Bitte organisieren und vernetzen Sie sich stärker, auch mit Ihren potenziellen Kunden. Das können wir Ihnen leider nicht abnehmen, aber nach Kräften unterstützen. Der durch die Interessengemeinschaft Stadtinsel herausgegebne Inselkompass ist in diesem Zusammenhang anerkennend hervorzuheben“, dankte der Bürgermeister den Initiatoren.

Er stellte in Aussicht, dass sich die Stadt im Rahmen des neugeschaffenen Brachflächen- und Leerstandskastasters und dem angestrebten Einsatz eines Quartiersmanagers bemüht, den Leerstand vieler Häuser und Geschäfte in der Altstadt durch Sanierung und Nutzungsänderungen zu mindern. „Dazu werden wir auch in diesem Jahr das Förderprogramm Stadtumbau in hohem Maße finanziell durch Eigenmittel untersetzen. Es bedarf allerdings der grundlegenden Bereitschaft und Initiative der Hauseigentümer selbst, ihren Beitrag dazu zu leisten.“