1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Wolfgang Berg ist wieder Spieß

Elb-Havel-Kaserne Wolfgang Berg ist wieder Spieß

Seit 2005 unterstützt Wolfgang Berg als Reservist die Havelberger Pioniere. Jetzt ist er Spieß der 3. Kompanie des 901-er Bataillons.

Von Andrea Schröder 11.10.2016, 01:01

Havelberg l Die 3. Kompanie des bei den Havelberger Pionieren angesiedelten Pionierbataillons 901 hat einen neuen Spieß. Zur Übergabe der Geschäfte des Kompaniefeldwebels sind die Soldaten am Donnerstag zum Bataillonsappell angetreten. Der Kommandeur des Panzerpionierbataillons 803, Oberstleutnant Markus Schulze Harling, würdigte zunächst die Leistungen des scheidenden Spießes, Oberstabsfeldwebel René Schäfer. Im Mai 2014 hatte er diesen Posten in der 4. Kompanie übernommen, die nun die 3. des 901-er Bataillons ist.

Der Kommandeur machte auf die Bedeutung dieses Spitzendienstpostens in der Laufbahn der Unteroffiziere aufmerksam. Der Spieß ist nah dran an den Soldaten und trägt eine große Verantwortung für die Frauen und Männer. Diesen Aufgaben ist René Schäfer mehr als gerecht geworden. „Im Rahmen der Übung Anaconda hatten Sie zudem die Möglichkeit, Ihr Können als Spieß auch in einem multinationalen Umfeld unter Beweis zu stellen.“ Persönliche Gründe führten für den Oberstabsfeldwebel zu der Entscheidung, Havelberg zu verlassen, um näher bei seiner Familie sein zu können. Nach dem offiziellen Teil hatten seine Soldaten ihm einen besonderen Abschied bereitet. Nachdem er bei einer Ehrenrunde mit dem nicht ganz intakten Spießfahrrad das gesamte Bataillon abgefahren war, durfte er in einem auf dem Lkw aufgebauten Schlauchboot Platz nehmen, Taucherausrüstung anlegen und symbolisch abfahren. Seine Kompanie bildete ein Spalier.

Der neue Spieß der Dritten ist ein sehr guter Bekannter. Oberstabsfeldwebel Wolfgang Berg hat diesen Dienstposten bereits in allen Kompanien des Panzerpionierbataillons ausgeübt. Als der Kommandeur bei der Übergabe des Dienstpostens in der 1./803 im April sagte, dass ihm nur noch die 3./901 fehlen würde, ahnte er nicht, dass das schon wenige Monate später der Fall sein würde. Seit 2005 unterstützt Wolfgang Berg die Pioniere. Der Bundeswehr gehört er seit 1972 an, 1979 beendete er seine aktive Laufbahn und begann seinen Reservistendienst. „Bei Ihrer Vergangenheit gibt es nichts, was ich Ihnen mit auf den Weg geben könnte und es wird wahrscheinlich nichts eintreten, was Sie nicht schon einmal gelöst haben“, sagte Markus Schulze Harling und betonte, dass die Entscheidung, wer die Spießgeschäfte in der Dritten übergangsweise übernehmen soll, bei ihm keine Sekunde gedauert hat.

Den Bataillonsappell nach Ende des dritten Quartals nutzte der Kommandeur auch für einen kurzen Rück- und Ausblick. Neben dem Abbau von Urlaubstagen und Mehrarbeitsstunden standen die pionierspezifische Ausbildung im Rahmen des Einsatz- und Ausbildungsverbandes und der Erwerb von Betriebsberechtigungsscheinen für gepanzerte und ungepanzerte Pioniermaschinen im Vordergrund. Zudem gab es diverse Veranstaltungen in der Öffentlichkeit, die die Pioniere nutzten, um ihre Arbeit vorzustellen und für den Dienst in der Bundeswehr zu werben. Zum Beispiel im Rahmen der Hansesail in Rostock, beim Tag der Bundeswehr in Wilhelmshaven und Hamburg, zum 25-jährigen Bestehen der Panzergrenadier­brigade 41 in Neubrandenburg und dem Tag der offenen Tür in der Elb-Havel-Kaserne in Havelberg. Für das Engagement bei den verschiedenen Aktivitäten sprach der Kommandeur seinen Dank aus.

Für das vierte Quartal liegt der Schwerpunkt auf der Beteiligung des Bataillons an der Bundeswehr-Präsenz in Polen im Rahmen von „Persistent Presence“. Derzeit sind 42 Kameraden der 3. Kompanie in Zagan. Weitere Aufgaben werden dafür sorgen, dass es ein spannendes und forderndes letztes Vierteljahr 2016 wird. Mit Blick auf den Blutspendetermin nächste Woche in der Kaserne brachte der Kommandeur seine Hoffnung zum Ausdruck, dass die Soldaten sich daran wieder rege beteiligen. Auch die Registrierung als Stammzellenspender regte er an.

Zwei Ehrungen gab es beim Appell. Hauptmann Stefan Gäde wurde für seine 25-jährige Zugehörigkeit zur Bundeswehr gedankt. Oberleutnant Philipp Erdmann erhielt für seine ausgezeichneten Leistungen als Projektverantwortlicher für den Tag der offenen Tür eine Förmliche Anerkennung.