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Erdarbeiten Wulkauer gehen ans Breitbandnetz

Während in der Verbandsgemeinde um Kunden fürs Breitbandnetz geworben wird, werden jene in Wulkau bereits ans Glasfasernetz angeschlossen.

Von Ingo Freihorst 20.09.2016, 18:00

Wulkau l Entlang der Ortsdurchfahrt in Wulkau hatte vor kurzem ein Bagger das Erdreich metertief aufgegraben. Auch vor vielen Häusern klafften zeitweise Löcher. Die Stendaler Baufirma Punzel verlegt hier im Auftrag des kommunalen „Zweckverbandes Breitband Altmark“ (ZBA) Leerrohre, durch welche später die Glasfaserkabel eingeblasen werden.

Zuerst kommt ein dickeres Leerrohr in die Erde, was wiederum bis zu 24 dünnere Leerrohre aufnehmen kann. Diese besitzen einen Innendurchmesser von vier Millimetern, außen beträgt er sieben Millimeter. In jedem dieser kleinen Rohre wird dann ein Glasfaserkabel eingeblasen – jeder Kunde erhält ein Kabel. Diese speziellen Arbeiten erledigt die Firma Fibre Cab aus Stendal.

Den Weg vom Kabelstrang zum Wohngebäude bahnt sich die Firma mit einer sogenannten Erdrakete, diese wird mit Druckluft angetrieben und gräbt sich vibrierend den Weg durch das Erdreich. Dadurch entsteht ein verdichteter Hohlraum, durch den dann das Leerrohr für die Glasfaser gezogen wird. Etwa alle sechs Meter wird bei größeren Abständen ein Loch gegraben. Die Rakete kommt relativ rasch voran – der Boden ist also sandig.

Die Leerrohre werden in einer Tiefe von 55 bis 60 Zentimetern verlegt, denn darunter liegen dann schon die Telefonkabel. Vorsichtshalber muss der Graben teils auch von Hand ausgeschachtet werden.

Das Einblasen der dünnen Glasfaserkabel übernimmt ein Spezialgerät, auch hierzu ist Druckluft vonnöten. Die Luft strömt vom Kompressor ins Leerrohr und zieht durch den Sog das Kabel mit.

Wulkau gehört zusammen mit Sandau, Kamern, Neukamern und Hohenkamern zum ersten Cluster des Breitbandausbaus im Landkreis. Um die 400 Haushalte werden in diesen Orten noch in diesem Jahr angeschlossen, war von den Breitbandengeln zu erfahren, welche das superschnelle Netz vermarkten. Auch in Kamern werden bereits Leerrohre verlegt. In Sandau – hier haben sich fast 200 Nutzer angemeldet – beginnen die Erschließungsarbeiten wahrscheinlich Anfang kommenden Jahres, jede fertige Straße geht umgehend ans Netz.

All diese Orte werden derzeit mit arg langsamen Funk-DSL versorgt, mit dem Breitband vervielfacht sich das Tempo der Datenübertragung.