1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Havelberg
  6. >
  7. Opa Langbein unterm Mikroskop

Grünes Haus Opa Langbein unterm Mikroskop

Im Grünen Haus in Kamern erleben Groß und Klein die Natur hautnah. Die Klasse 4a der Osterburger Grundschule hat es ausprobiert.

Von Andrea Schröder 09.06.2017, 18:00

Kamern l Auf dem Experimentiertisch steht eine große Schüssel mit viel Grün und lauter kleinen Krabbeltieren. Rings um den Tisch haben sich Mädchen und Jungen der Klasse 4a der Osterburger Grundschule platziert. Vor ihnen stehen Mikroskope. Michelle legt eine Libellenlarve auf den Objektträger. Ein eher seltener Fund, wie Kathrin Hamann sagt. Sie ist im Umweltbildungshaus „Grünes Haus“ in Kamern beschäftigt. Am Mittwoch war sie mit den Kindern zunächst am See, um Plankton mit den Wassertieren zu holen. Dann nimmt sie mit den jungen Gästen die Wasserproben unter die Lupe.

Opa Langbein ist ebenso dabei wie andere Spinnen, Engerlinge, Feuerkäfer, Wasserflöhe , Babyfische, Schnecken und Wanzen. „Einige Präparate haben wir auch vorrätig“, berichtet Kathrin Hamann und zeigt zum Beispiel eine in Alkohol eingelegte Zecke. Auch die Haut einer Ringelnatter, gefunden im Sumpfgebiet bei Ferchels, kommt unters Mikroskop. Zudem schauen sich die Kinder in der Umweltwerkstatt die Blüten von Wiesenblumen ganz genau an.

Stefanie Wischer, die Leiterin des Grünen Hauses, zeigt den Kindern unter einem speziellen Mikroskop einen Helmwasserfloh. Wie gezeichnet sieht er aus. Genau zu erkennen ist sein Helm, der ihm seinen Namen gegeben hat. Im Laufe des Jahres wird dieser immer spitzer – eine Abwehr gegen Fische, die die Flöhe gern fressen. Die Kinder sind voll bei der Sache und zeigen überhaupt keine Angst oder Ekel vor den vielen Krabbeltieren. Sie wissen auch schon einiges und sind begeistert von dem, was sie unterm Mikroskop entdecken. Bald kommt die andere Gruppe der Klasse. Zum Schluss werden die Tiere wieder ins Wasser gebracht.

Es ist die Abschlussfahrt der 4. Klasse, die sie nach Kamern geführt hat. Am Dienstag sind sie mit den Fahrrädern losgefahren. Rund 40 Kilometer kamen zusammen. Am Blauen See bei Kannenberg legten sie eine Rast ein. Dann ging es mit der Sandauer Fähre über die Elbe. „Unsere Schule hat schon gute Erfahrungen mit dem Grünen Haus gemacht“, erzählt Klassenlehrerin Susanne Bernhardt und schätzt die offene Atmosphäre und die vielen Möglichkeiten für die Kinder. Sportlehrer Friedrich Neuling und die Eltern Silvana Völzke, Mirko Schulz, Hajo Zimmermann und Thomas Nitzsche begleiten die Klasse. Susanne Bernhardt bedankt sich für die Unterstützung.

Der Mittwochmorgen hatte mit Fußball und, für ganz Mutige, einem erfrischendem Bad im Kamernschen See begonnen. Besuch im neuen Jugendklub und T-Shirts bedrucken standen außerdem auf dem Programm. Die Verpflegung übernahmen die Kinder selbst in der Küche des Grünen Hauses. Am Donnerstag ging es nach Havelberg ins Haus der Flüsse und ins Erlebnisbad und am Freitag auf den Rädern wieder zurück in die Stadt an der Biese.