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Pferdemarkt Über 300 Kleinhändler haben Verträge

Über 300 Kleinhändler haben schon Verträge zum Havelberger Pferdemarkt geschlossen. Wie es früher war, zeigt ein Blick in die Chronik.

Von Andrea Schröder 06.08.2016, 01:01

Havelberg l 331 Verträge für den Kleinhandelsplatz zum Havelberger Pferdemarkt sind bereits unterschrieben, berichtet Marktmeister Dieter Härtwig. Genug Platz für weitere Trödler bietet das insgesamt 60 Hektar große Festgelände im Mühlenholz. „Wir haben noch ausreichend Frontmeter frei." Wer sich jetzt noch anmeldet,  kann die Voranmeldekonditionen nutzen. Ansonsten öffnet der Kleinhandelsplatz am Montag vor Marktbeginn, am 29. August, und Interessierte können sich anmelden.

Wie es früher zum Großen Markt beziehungsweise Pferdemarkt war, zeigt die Volksstimme täglich in der gedruckten Ausgabe. Beim Blättern ist dieses Mal folgendes aufgefallen:

Der Schweinetreiber-Heiligabend war einst fester Bestandteil des Havelberger Pferdemarktes. Dabei war noch kein Winter und Weihnachten auch noch ein paar Monate entfernt. Es war einfach der Montagabend vor dem Pferdemarkt am Dienstag.

In der Pferdemarktchronik ist zu lesen, dass der Schweinemarkt früher mit dem Pferdemarkt verbunden war. Es standen Ferkel und Pölke – der Duden beschreibt letztere als halb erwachsene, männliche kastrierte Schweine – zum Verkauf. „Der Schweinehandel war wirtschaftlichen Schwankungen unterworfen. 1910 wird von 1000 Stück berichtet, 1918 waren es nur noch 11 Stück. Zwei Jahre später musste der Schweinemarkt wegen Maul- und Klauenseuche ausfallen. In den folgenden Jahren wurden jährlich weniger als 600 Stück gehandelt. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden keine Schweinemärkte mehr statt, die Ferkel und Pölke wurden zur Erfüllung des Plansolls an staatliche Aufkaufstellen geliefert. Später übernahm die LPG den Direktverkauf.“ Der Schweinetreiber-Heiligabend wurde noch eine Weile gefeiert. Die Schweinehändler trafen sich nach abgeschlossenen Geschäften in ihren angestammten Gaststätten. Dort verzehrten sie ihre mitgebrachten Stullen und „spülten mit erhöhtem Alkoholkonsum kräftig nach. Recht munter ging es zu, wenn sich durch den erhöhten Alkoholkonsum auch die Gewinne erhöhten“, ist in der Chronik zu lesen. Zu erfahren ist außerdem, dass mit der Verlagerung des Großen Marktes auf das Wochenende der Tag des Schweinetreiber-Heiligabends an Bedeutung verlor.