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Feuerwehr Oebisfelder Drehleiter ist Schrott

Nach einem Unfall ist das Oebisfelder Drehleiterfahrzeug Schrott. Das sagt das abschließende Gutachten aus.

Von Harald Schulz 11.01.2017, 02:00

Oebisfelde l Das Drehleiterfahrzeug der Oebisfelder Feuerwehr hat nach dem Unfall auf einer Einsatzfahrt zu einem Gebäudebrand in Gehrendorf im September vergangenen Jahres nur noch Schrottwert. Das abschließende Wertgutachten ergab einen Restwert von 70 000 Euro. Viel zu wenig für eine Reparatur des 20 Jahre alten Einsatzfahrzeuges. Die hätte allein schon 190 000 Euro verschlungen, informierte Bürgermeisterin und Verwaltungschefin Silke Wolf.

Es wird jetzt die Aufgabe des künftigen Bürgermeisters der Stadt Oebisfelde-Weferlingen, Hans-Werner Kraul, von Ordnungsamtsleiter Detlef Meyer und vom Stadtwehrkommando sein, ein geeignetes Ersatzfahrzeug auf dem großen Anbietermarkt zu finden. Das dafür notwendige Geld muss dann der Stadtrat bewilligen.

Keine leichte Aufgabe für alle Beteiligten, denn eine Neubeschaffung solch einer Drehleiter beläuft sich in der kleinsten Ausführung auf zirka 450 000 Euro, war von Silke Wolf zu erfahren. Derartige Finanzmittel sind jedoch nicht im Haushalt 2017 eingeplant, da die Fachausschüsse und auch der Stadtrat erst das abschließende Gutachten abwarten wollten.

Nun steht der Totalschaden fest und an einer Ersatzbeschaffung führt kein Weg vorbei. Derzeit steht ein geliehenes Fahrzeug im Oebisfelder Feuerwehrgerätehaus. „Die Entscheidungsträger müssen sich schnell gemeinsam den Kopf darüber zerbrechen, was passieren soll“, meinte die Bürgermeisterin auch vor dem Hintergrund, dass für ein neues oder anderes Drehleiterfahrzeug im Rahmen eines Nachtragshaushalts geplant werden muss.

Stets gewartet und gepflegt und das über 20 Jahre hinweg, erhöhte das Drehleiterfahrzeug verlässlich die Schlagkraft der Oebisfelder Feuerwehr. Was grundsätzlich typisch für Feuerwehrfahrzeuge ist, nämlich die lange Lebensdauer, wirkt sich nun nachteilig für den Restwert aus. Wenn auch äußerlich keine großen sichtbaren Schäden nach dem Aufrichten des verunglückten Fahrzeuges zu erkennen waren, so ergab die technische Überprüfung nun den Totalausfall.

Rückblende: Zu einem Vollbrand einer Scheune direkt an einem Wohngebäude in Gehrendorf wurden Einsatzkräfte von zwölf Feuerwehren am Donnerstag, 8. September vergangenen Jahres, kurz nach 16 Uhr alarmiert. Als eine der letzten ausrückenden Besatzungen setzt sich ein Trupp Oebisfelder Kameraden mit dem dringend benötigten Drehleiter in Marsch.

Die Einsatzfahrt mit Blaulicht und Signalhorn dauert nicht lange. Auf Höhe der Kleingartenkolonie beim Passieren einer Verkehrsinsel im Verlauf der Landesstraße 24 kommt der Fahrer mit dem schweren Gefährt in Schleudern, das Heck bricht aus und das Fahrzeug kippt um, rutscht bis an den Rand eines Gartens. Ein Besatzungsmitglied erlitt ‑ glücklicherweise ‑ nur leichte Verletzungen. Die Bergung des Fahrzeuges dauert bis zum nächsten Tag.