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Handarbeit Montags wird die Wolle ausgepackt

Stricken als gemeinsames Hobby vereint eine Gruppe von Frauen aus Klötze und Umgebung. Einmal in der Woche treffen sie sich.

Von Tobias Roitsch 20.07.2016, 21:00

Klötze l Immer wieder montags klappern in der Evangelischen Familienbildungsstätte (EFA) in Klötze die Stricknadeln. Dort treffen sich dann Frauen, die ihrem gemeinsamen Hobby frönen: dem Stricken. Passenderweise haben sie ihrer Handarbeitsgruppe den Namen „Wollfaden“ gegeben. Doch Wolle, Muster, Maschen und Nadeln sind nicht die einzigen Themen, um die sich die wöchentlichen Treffen drehen. Es wird geplaudert, Kaffee getrunken und viel gelacht. Es ist eine lockere Runde.

Wie viele Teilnehmer tatsächlich erscheinen, zeigt sich immer erst am Tag des Treffens. „Man muss nicht kommen“, sagte Rita Thon, die die Handarbeitsgruppe im Auftrag der EFA betreut. Am vergangenen Montag waren es zehn Frauen, die es sich in dem Gruppenraum gemütlich gemacht hatten. Meist sind es zwölf Teilnehmerinnen, manchmal aber auch nur fünf. Da ist aber immer jemand, es gibt also keinen Montag, an dem nicht gestrickt wird. Rund zweieinhalb Stunden verbringen die Mitglieder jedes Mal gemeinsam. Angefangen hat alles im September vergangenen Jahres. Zu Beginn waren es drei Mitglieder, die den Grundstein in der EFA legten. Nach und nach sei die Gruppe gewachsen.

So locker wie die Anwesenheitspflicht gehandhabt wird, ist auch die Gestaltung des Nachmittags. „Bei uns strickt jeder etwas anderes“, erklärte Rita Thon. Am vergangenen Montag etwa arbeiteten die Frauen an Babyschühchen, Schals, Sofakissen und Loops.

An einem Paar Fausthandschuhen strickte Erika Hamm aus Neuferchau. Drei bis vier Tage brauche sie für so ein Paar, schätzte sie ein, wenn sie jeden Tag zwei Stunden daran arbeite. Das Stricken und Häkeln ist ihr Lieblingshobby, den ganzen Tag könne sie damit verbringen, wie Erika Hamm sagte. „Ich kann nicht anders, sonst schlafe ich ein“, erzählte sie mit einem Lächeln. „Wenn ich verreise, habe ich das Strickzeug immer dabei“, ergänzte sie. Langweilig werde ihr das nie. Seit etwa acht Jahren macht sie das so, bei einer Reha habe damals ihr Hobby seinen Anfang genommen, erinnerte sie sich. Heute strickt sie viele unterschiedliche Sachen. „Schneemänner, Weihnachtsmänner, Ketten, Schuhe für Babys und Mützen“, zählte Erika Hamm auf. Freunde und Bekannte bekämen viele der Stücke.

Wie die Neuferchauerin kommen viele der Teilnehmerinnen der Strick-Gruppe aus den Ortschaften rund um Klötze. So reisen Frauen regelmäßig etwa aus Quarnebeck, Köckte, Steimke, Wendischbrome und Immekath an, um in geselliger Runde ihrem Hobby nachzugehen, zählte Betreuerin Rita Thon auf. „Es hat sich rumgesprochen“, fasste sie zusammen. Die meisten Mitglieder seien bereits Senioren.

Man tausche sich über neue Muster oder Ideen aus, helfe sich gegenseitig, wenn es mal mit der Nadel nicht weitergeht, gebe aber auch Backrezepte weiter. Ihre Ideen, so heißt es einhellig aus der Gruppe, beziehen die Frauen aus Büchern, dem Internet und dem Fernsehen. Gestrickt wird bei den Treffen natürlich auch, allerdings vorwiegend einfache Muster, wie übereinstimmend zu hören war. Denn durch die Plauderei nebenbei komme man schon mal schnell bei den Mustern durcheinander.

Auch außerhalb der Montagnachmittage gibt es gemeinsame Aktivitäten, so stand bereits eine Fahrt nach Braunschweig zur Handarbeitsmesse auf dem Programm. „Vor drei Wochen haben wir gegrillt, jeder hatte dazu Salate, Fleisch und Würstchen mitgebracht“, sagte Rita Thon. Neue Gesichter seien übrigens gern gesehen, so Rita Thon. „Zur Not rücken wir eben dichter zusammen“, sagte sie. Los geht es um 16 Uhr in der Klötzer EFA, Oebisfelder Straße 37.