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Lkw-Verkehr Gudrun Lenz: "Das hier ist die Krönung"

Ein Schrank ist im Haus von Gudrun und Wolfgang Lenz in Kunrau von der Wand gefallen. Die Ursache dafür sehen sie im Lkw-Verkehr.

Von Tobias Roitsch 13.07.2016, 03:00

Kunrau l Das war ein Schock: Als Gudrun und Wolfgang Lenz aus Kunrau am Montagabend das Gästezimmer im Obergeschoss ihres Hauses betraten, bot sich den Eheleuten ein Bild der Verwüstung. Der Hängeschrank, der nachmittags noch an der Wand hing, lag nun auf dem Fußboden. Das Holz war teilweise zerbrochen, ebenso wie viele der Glasvasen, die in dem Schrank standen. Für das Ehepaar ist klar: Heruntergefallen ist der Schrank durch die Erschütterung, die ein Lastwagen auf der Straße vor dem Haus verursacht hat. Denn direkt vor der Haustür verläuft in der Kunrauer Ortslage die Landesstraße 23, über die auch viele Laster rollen.

Passiert sein muss das Unglück zwischen 16 und 19 Uhr am Montag, ist sich Gudrun Lenz sicher. Denn zu dieser Zeit war das Paar nicht im Haus. „Abends sind wir noch einmal hochgegangen um zu schauen, ob alle Fenster zu sind“, erinnerte sich Gudrun Lenz. Dabei hätten sie den Schlamassel entdeckt. „Wir haben später bei unserem Nachbarn nachgefragt und der hat den Rums gehört“, berichtete Wolfgang Lenz. Vier Jahre lang habe der Schrank sicher an der Wand gehangen. Noch immer sind die Haken, an dem das Möbelstück hing, fest in der Wand verschraubt. Auch die Aufhängung an der Rückseite des Schranks ist noch intakt, zeigte Wolfgang Lenz. Am Material könne der Absturz also nicht liegen.

Schon seit Jahren beschwert sich das Ehepaar über den Lkw-Verkehr auf der Landesstraße in Kunrau – und über den Zustand der Ortsdurchfahrt. „Wir reden seit Jahren davon, dass die Löcher in der Straße zugemacht werden sollen“, sagte Gudrun Lenz. „Besonders zwischen 3 und 6 Uhr morgens sind viele Laster unterwegs“, so die Kunrauerin. Auch landwirtschaftliche Maschinen seien häufig zu sehen. Durch den Lärm, den die Lkw verursachen, sei die Nachtruhe oft früh vorbei. Sie würden sich, so erklärte Gudrun Lenz, eine Begrenzung auf Tempo 30 wünschen. Das würden nicht nur Gudrun und Wolfgang Lenz so sehen. Viele Nachbarn würden schimpfen, die Bewohner der Lindenstraße stöhnen.

„Das hier ist die Krönung“, sagte Gudrun Lenz mit Blick auf den heruntergefallenen Schrank und ergänzte: „Jetzt muss etwas passieren.“ Nun rufen sie die Kunrauer dazu auf, zur nächsten Sitzung des Ortschaftsrates zu kommen, um das Thema Landesstraße dort erneut anzusprechen.

Auf dem Schaden – zu Bruch gegangen sind Glasvasen, darunter auch Erbstücke sowie der Schrank selbst – werden Gudrun und Wolfgang Lenz wohl sitzen bleiben. Das zumindest habe die Anfrage bei ihrer Versicherung ergeben. „Bei Feuer, Wasser oder Sturm hätte sie gezahlt“, erklärte Gudrun Lenz. Doch ihr Fall sei schwieriger: So müssten sie den Verursacher des Schadens benennen. Das sei aber nicht möglich. Beziffern ließe sich der angerichtete Schaden nur schwer, froh seien beide, dass niemand verletzt worden ist. „Hier wird aber nichts mehr hingehängt“, lautete das Fazit von Gudrun Lenz.