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Rück- und Ausblick Gutes Ende nach Paukenschlag zum Start

Gesundheitszentrum, Bodenordnung, Straßenbau: An Diskussionspunkten mangelte es im Flecken Apenburg-Winterfeld nicht.

Von Walter Mogk 27.12.2016, 02:00

Apenburg l Wenn Harald Josten auf das Jahr 2016 zurückblickt, fällt ihm nicht zuerst seine eigene Wiederwahl als Apenburg-Winterfelder Bürgermeister ein, sondern vor allem der denkbar schlechte Start in finanzieller Hinsicht. „Dass unser Haushalt nicht genehmigungsfähig war, weil die Eröffnungsbilanz fehlte, war ein negativer Paukenschlag“, meinte er. Ausgaben konnten nicht getätigt werden, die Öffnung des Apenburger Bades verzögerte sich bis in den Frühsommer - und das obwohl die Gemeinde genügend Geld in der Rücklage hatte, dieses aber nicht einsetzen durfte. „Um so erfreulicher, dass alles durch die Erstellung einer vorläufigen Bilanz doch noch eine gute Wendung nahm“, so Josten.

Ein gutes Ende gab es auch für den Dauerbrenner Glupes Erben in Apenburg. Das marode Fachwerkhaus an der Ecke Vorderstraße/Lindenwall wurde doch noch abgerissen, nachdem zunächst der Denkmalschutz Hindernisse in den Weg legte. „Kurz vor Toreschluss ist uns das noch gelungen“, freut sich der Ortschef und hofft jetzt, dass die Landesstraßenbaubehörde im nächsten Jahr mit dem geplanten Kurvenausbau beginnt. Dazu muss noch das gegenüberliegende Gebäude (ehemals Jäger) abgerissen werden, womit Josten für Anfang des Jahres rechnet.

Die meisten Diskussionen gab es 2016 über das Projekt Gesundheitszentrum. Vor allem die Frage, ob es in Apenburg oder Winterfeld entstehen soll, entzweite den Rat. Nachdem die Entscheidung für Winterfeld gefallen ist, soll im nächsten Jahr der Bau erfolgen. „Der Förderbescheid ist da, jetzt können wir Nägel mit Köpfen machen“, erklärt der Bürgermeister, der zugleich Gespräche mit den Interessenten für das Gesundheitszentrum („die es gibt“) ankündigt, um deren Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen. Die sollen dann möglichst in der Planung berücksichtigt werden.

In punkto Straßenbau gab es 2016 keine Fortschritte. Die Cheinitzer Straße in Apenburg wartet weiter auf ihren Ausbau, der schon mehrfach von der Landesstraßenbaubehörde in Aussicht gestellt wurde. „Und angesichts des bevorstehenden Kurvenausbaus glaube ich auch nicht, dass das Land 2017 ein zweites Projekt in Apenburg beginnen wird“, schätzt Harald Josten. Also heißt es weiter warten, wie auch auf die Sanierung der Lindenstraße in Winterfeld.

Nicht einen Zentimeter vorangekommen ist auch das vor Jahren eingeleitete Bodenordnungsverfahren in Apenburg. Was in erster Linie an den Widersprüchen einiger Grundstückseigentümer liegt. Nachdem jetzt auch eine Klage gegen das Verfahren eingereicht wurde, steht die Fortführung ganz in den Sternen. „Das ist nicht befriedigend und auch enttäuschend, dass diese Hängepartie jetzt weiter geht“, meint Josten.

Ein großes Lob und Dankeschön spricht der Bürgermeister allen Vereinen und Initiativen in der Gemeinde aus, die das Leben in den Ortsteilen bereichern.

„Oftmals wird so viel ehrenamtliche Arbeit im Stillen gemacht, die wichtig ist, von der die Öffentlichkeit aber kaum etwas mitbekommt“, so Josten. Ein Beispiel sei der kleine Ortsteil Hagen mit seinem Adventsmarkt. Dass das Apenburger Waldbad trotz der Probleme aufgrund des späten Saisonstarts den Badegästen gute Bedingungen bieten konnte, sei nicht zuletzt dem Einsatz des rührigen Fördervereins zu verdanken. „Das ungebrochene Engagement für das Bad hat mich besonders gefreut“, betont Harald Josten.

Für 2017 hofft der Ortschef vor allem auf eine etwas entspanntere Finanzlage. Nach ersten Schätzungen gibt es wieder ein deutliches Plus an Zuweisungen des Landes (2016 musste noch aufgrund hoher Steuerkraft Geld ans Land abgeführt werden). „Allerdings gibt es einige Unbekannte: Wie wird sich die Umlage der Verbandsgemeinde entwickeln? Was macht unser neuer Verbandsgemeinde-Bürgermeister?“, zeigt sich Josten zurückhaltend.

Und auch eine Eröffnungsbilanz der Gemeinde liege noch immer nicht vor. „Da wissen wir nicht, wie die Kommunalaufsicht diesmal damit umgeht“, meint der Apenburg-Winterfelder Bürgermeister.

Seine Hoffnung auf eine bessere Zusammenarbeit im Rat hat sich in diesem Jahr nicht erfüllt. „Da ist kein Fortschritt zu erkennen“, bedauert Harald Josten angesichts der nach wie vor latenten Auseinandersetzungen unter einigen Ratsmitgliedern. Er versuche nach wie vor, an die Vernunft derjenigen zu appellieren. „Aber offenbar kommt dieser Appell beim Adressaten nicht an oder prallt dort ab“, so Josten.