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Blue Note Pop aus Leipzig in Magdeburg

Byebye aus Leipzig spielt am morgigen Sonnabend, 19.30 Uhr, im Blue Note am Lessingplatz. Die Volksstimme sprach vorab mit Oliver Haas.

30.10.2015, 00:01

Volksstimme: Ihr habt mehr als 600 Konzerte gespielt, aber „erst“ ein Album draußen. Ihr fühlt euch auf der Bühne wohler als im Studio. Warum?

Oliver Haas: Nach unserem Empfinden haben wir schon zwei vollwertige Platten veröffentlicht. Unsere EP „fünfkommafünf Lieder“ hält zwar „nur“, was sie verspricht, ist aber nicht nur ein Lückenfüller, sondern defacto unser erstes Album. Außerdem werden wir 2016 ein neues Album veröffentlichen. Aber mal im Ernst: Eine Band, die keiner kennt, muss vorrangig viel live spielen, damit man sie kennenlernt. Und wir müssen sagen, dass wir sehr gern sehr viel auf der Bühne stehen.

Welches Konzert ist euch in Erinnerung geblieben?

In Erinnerung bleiben sehr viele. Wir haben an die 200 Wohnzimmerkonzerte quer durch die Republik gespielt. Das sind auch im Musiker-Alltag alles andere als „normale“ Konzerterfahrungen. Das sind ganz schön viele Unikate. Wenn wir uns entscheiden müssen: Sehr prägend war das erste Konzert, bei dem mehrere hundert Menschen in Leipzig erstmals unsere Texte im Chor mitgesungen haben. Das ist ein Gefühl, das nach wie vor unbeschreiblich ist.

 Ihr seid Leipziger und habt schon mal in Magdeburg gespielt. Ein Heimspiel für euch?

Naja. Sagen wir so: Bis uns in Magdeburg die Massen zujubeln, wird es vielleicht noch etwas dauern. Dennoch muss man sagen, dass je öfter man eine Stadt besucht, sich neue, sichere Gefühle einstellen. Es ist ein komisches, anderes, aber sehr schönes Gefühl des Angekommenseins. Nicht umsonst hieß unsere letzte Tour „Unterwegs ist das neue Zuhause“. Magdeburg gehört demnach schon das dritte Jahr zu unseren Zuhäusern.

Viele Bands sind traurig und nachdenklich. Bei eurer ersten Platte bekomme ich gute Laune. Auch eure Konzerte verlässt man mit einem Lächeln im Gesicht. Wollt ihr die Welt ein kleines bisschen freundlicher machen?

Wow! Das ist schön, wenn das die Leute so empfinden. Ja, ich denke schon. Und wenn uns das bei den meisten Konzerten gelingt, dann haben wir weit mehr erreicht, als man als Musiker erwarten kann. Es ist ja nicht so, dass wir nie traurig und nicht nachdenklich sind. Ich glaube sogar, wir haben beide einen ziemlich starken Hang zu Beidem. Es kommt aber darauf an, wie man damit umgeht und wie sehr man sich diesem Wesen hingibt. Wir therapieren uns nicht nur selbst, sondern versuchen das auch nach außen zu vermitteln. Und es ist ein schöner Beieffekt, wenn wir uns so auch noch von der grauen Masse abheben können.

Wie klingt die neue Platte und wann wird sie fertig?

Die Platte kommt im Herbst nächsten Jahres und wird das beste, was die Welt je gehört hat. Spaß beiseite. Wir werden uns nicht neu erfinden, sondern der Hörer soll noch mehr das bekommen, was er von uns kennt und was wir selbst an uns mögen. Authentizität, Ehrlichkeit und einen hohen musikalischen Anspruch mit nem gesunden Purismus. Wir werden aber jedem Lied seinen Raum geben und da sicherlich auch neue Farben unserer Musik entdecken. Alles in allem wird es aber eine Platte mit gutem Akustikpop, deutschen Texten und hoffentlich für einige mehr Menschen der Soundtrack für den nächsten Sommer. Wir mögen unsere neuen Lieder und sind da sehr zuversichtlich.