Flora-Park Stele soll rücken

An der Namensstele am Flora-Park wurde am Dienstag der im Zweiten Weltkrieg verfolgten Sinti und Roma aus Magdeburg gedacht.

Von Stefan Harter 02.03.2016, 00:01

Magdeburg l Fast geriet das eigentliche Gedenken an die 470 deportierten Magdeburger Sinti und Roma in den Hintergrund. Denn vor und nach der kurzen Zeremonie, bei der Pascal Begrich vom Miteinander e. V. an das Schicksal der Bewohner des „Zigeunerlagers“ erinnerte, war das Mahnmal für diese Opfer des Nationalsozialismus das Hauptthema.

Denn die Eigentumsverhältnisse sind ungeklärt. Kürzlich wurde über die Zukunft der Stele im Kulturausschuss des Stadtrates diskutiert. Auf ihr sind die Namen all jener eingraviert, die am 1. März 1943 mit Lkw aus dem Lager am Holzweg geschafft wurden. Initiiert wurde sie vor über acht Jahren vom Stadtführerverband, im Sommer 2008 gab es einen entsprechenden Beschluss im Stadtrat. Durch die Spenden vieler Firmen und Bürger wurde das Mahnmal finanziert und 2009 aufgestellt.

Durch Eigentümerwechsel des Flora-Parks, auf dessen Grund und Boden die Stele steht, herrscht aktuell Ungewissheit darüber, wer letztendlich für sie verantwortlich ist.

Dass die Stadtverwaltung nicht die Verantwortung übernehmen will, will Grünen-Stadtrat Alfred Westphal nicht hinnehmen und das Gespräch mit dem Kulturbeigeordneten suchen. „Es gibt gar keine Diskussion, dass die Stadtverwaltung die Verantwortung übernehmen muss“, meint er. Unterstützung gab es von SPD-Rat Jens Rösler, der die Bedeutung des Mahnmals für die Stadt unterstrich.

Für Unsicherheit sorgen auch die Pläne des Flora-Parks, den angrenzenden Parkplatz umzugestalten. Laut Manager Toni Pérez Morell gibt es diese Pläne tatsächlich. Wann sie umgesetzt werden, steht aber noch nicht fest. Wenn es so weit ist, würde die Namensstele allerdings nur um einen halben Meter in Richtung des Gehweges versetzt werden müssen, erklärte er bei dem gestrigen Termin.