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Hochwasserschäden Grünes Licht für das neue Parkhotel

Die Flutruine des „Hauses der Athleten“ im Stadtpark Magdeburg soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Von Katja Tessnow 22.03.2016, 00:01

Magdeburg l Der Grüne Timo Gedlich fand sich auf ziemlich verlorenem Posten wieder, als er im Stadtrat zum Angriff auf den geplanten Hotelneubau im Stadtpark blies. „Das LHW als obere Rechtsinstanz meldet Bedenken gegen den Neubau an. Die Landeshauptstadt als untere Rechtsinstanz hat keine. Für mich ist die Zulässigkeit des Vorhabens damit ungeklärt“, sagte Gedlich und forderte eine Aussetzung des Beschlusses über die Satzung zum entsprechenden Bebauungsplan.

Aus allen Lagern, selbst aus dem eigenen, kassierte Gedlich entschiedene Widerrede. Birgit Steinmetz (SPD) fragte, wem mit einer Ruine gedient sei, an diesem prominenten Standort, der obendrein rundum durchaus und seit Jahrzehnten bebaut ist.

„Außerordentliche Zustimmung“ zum geplanten Hotelbau brachte Wigbert Schwenke (CDU) für seine Fraktion vor. „Wir bauen da ja gar nichts wirklich Neues, wir richten nur etwas wieder her.“ Das sehen auch die Linken so, für die Dennis Jannack das Wort ergriff: „Es ist ja kein richtiger Neubau, sondern wenn schon, dann höchstens ein Ersatzneubau, noch dazu mit flutbarer Garage. Was ist die Alternative? Dass wir da 10, 20, 30 Jahre eine Ruine haben?“

Beate Wübbenhorst (SPD) verwies auf den florierenden Elberadweg, dessen Nutzer ein großes Potenzial für Übernachtungen am Standort bieten könnten. Sie reagierte damit auf den Einwurf von Tom Assmann (Grüne), der fragte, was eigentlich die Konkurrenz von den Neubauplänen im Park halte und ob – wenn er kommt – anderenorts Übernachtungszahlen sinken. Falko Grube (SPD) erwiderte scharf: „Alles, was wir wissen, spricht gegen sinkende Übernachtungszahlen in Magdeburg.“

Bei 43 Ja-Stimmen, ohne Gegenstimme, aber mit sechs Enthaltungen passierte die Satzung zum Bebauungsplan schließlich den Stadtrat. Das bedeutet grünes Licht für das Projekt der Wohnungsbaugesellschaft Kalbe mbH; flutsicher, wie es heißt. Den Beweis dafür muss der Bau, wenn er denn steht, im nächsten Hochwasserfall erst antreten.