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Ausbildung 756 Lehrstellen sind Leerstellen

In Magdeburg sind noch zahlreiche Lehrstellen unbesetzt.

Von Martin Rieß 07.06.2016, 01:01

Magdeburg l Viele Arbeitgeber in Magdeburg suchen dringend noch geeignete Bewerber. Das gilt für die Landeshauptstadt genauso wie für die umliegenden Gebiete. „Auch in diesem Jahr bietet der Ausbildungsmarkt Jugendlichen gute Chancen.

Rein rechnerisch kommen in Magdeburg aktuell auf jeden Bewerber 1,3 Ausbildungsplätze“, berichtet Matthias Kaschte, Chef der Magdeburger Agentur für Arbeit. Er sagt: „Dabei müssen natürlich Fähigkeiten und Interessen der Ausbildungssuchenden auch zu den Anforderungen und Angeboten der Arbeitgeber passen.“ Kurz vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres setzen die Agentur und die Ausbildungsmarktpartner nun alles daran,die noch nicht versorgten Bewerber in eine passende Ausbildungsstelle zu vermitteln.

Durchaus vielfältig sind dabei die Möglichkeiten, die sich den Magdeburgern derzeit bieten. Aktuell sind noch 756 freie Ausbildungsstellen für dieses Jahr beim Arbeitgeber-Service gemeldet. Unter diesen Ausbildungsstellen finden sich die unterschiedlichsten Berufsbilder.

Vor allem werden noch Auszubildende gesucht für die Berufe der Friseurinnen und Friseure, für Kaufleute im Büromanagement und im Einzelhandel, Tiefbaufacharbeiterinnen und Tiefbaufacharbeiter, Fachkräfte für Lagerlogistik, Kfz-Mechatronikerinnen und Mechatroniker sowie Köchinnen und Köche. „Junge Leute, die noch auf der Suche sind, melden sich möglichst schnell kostenfrei bei der Berufsberatung unter 0800/45555 00 an“, empfiehlt Matthias Kaschte.

Es ist für Bewerber nicht sinnvoll, sich ausschließlich auf den Traumberuf zu konzentrieren, lautet eine traditionsreiche Empfehlung aus der Ausbildungsvermittlung. Habe es bisher noch nicht mit der Wunsch-Lehrstelle geklappt, dann sollte unbedingt der Zweit- oder Drittberufswunsch in Betracht gezogen werden. „Vielen Jugendlichen ist oft gar nicht bewusst, welche interessanten Berufe die regionalen Unternehmen für das neue Ausbildungsjahr noch anbieten“, meint der Chef der Magdeburger Agentur für Arbeit.

Kann die Lehrstelle mit täglichem Pendeln nicht erreicht werden, kommt gegebenenfalls auch eine auswärtige Unterbringung in Betracht. Dabei unterstützt die Agentur für Arbeit Magdeburg mit Berufsausbildungsbeihilfe. Wichtig dafür ist es aber, den Antrag rechtzeitig zu stellen.

Für Unternehmen ist es unerlässlich, alle Möglichkeiten zu prüfen, um den passenden Berufsnachwuchs zu bekommen. Die Verpackung ist nicht alles, was zählt. „Natürlich müssen die Anforderungen der Ausbildungsstelle und die Erwartungen der Jugendlichen zusammenpassen. Aber manchmal kann der erste Eindruck täuschen. Das richtige Talent findet man in Gesprächen, im praktischen Erleben. Ein Zeugnis ist bestenfalls eine Leistungsfeststellung, aber keine Kompetenzdiagnostik“, so Matthias Kaschte.

Ist ein potenzieller Auszubildender gefunden, so bietet beispielsweise ein mehrmonatiges Langzeitpraktikum als Einstiegsqualifizierung im Vorfeld der Ausbildung die Möglichkeit, sich gegenseitig genauer kennenzulernen.

Die Unternehmen sollten alle Wege prüfen, damit kein Ausbildungsplatz frei bleiben muss. Hilfe bietet der Arbeitgeberservice unter Telefon 0800/455 55 20.

Für dieses Ausbildungsjahr meldeten sich von Oktober bis Mai aus Magdeburg 1031 junge Menschen ausbildungssuchend. Fast die Hälfte hat inzwischen einen Ausbildungsvertrag in der Tasche.

Ähnlich sieht übrigens die Situation in der Nachbarschaft aus. Im Jerichower Land sind noch 254 Ausbildungsplätze frei. Gesucht werden hier besonders u. a. Baugeräteführer, Maschinen- und Anlagenführer sowie Elektroniker für Betriebstechnik. In der Börde sind noch 458 Lehrstellen frei. Sehr gute Chancen haben hier auch Bewerber um Ausbildungen zu Zerspanungsmechanikern, Konstruktionsmechanikern, Metallbauern und Industriekaufleuten.

Der Chancenatlas bietet Hinweise, welche Branchen in Magdeburg besonders stark vertreten sind.