1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Schüler lernen Technik im Magdeburger Labor

Bildung Schüler lernen Technik im Magdeburger Labor

Seit 2012 gibt es das Schüler-Techniklabor an der Universität. Die Stadt unterstützt die Einrichtung jetzt mit 25.000 Euro.

Von Martin Rieß 25.06.2017, 05:30

Magdeburg l Die Landeshauptstadt und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg arbeiten künftig noch enger zusammen. Der Wirtschaftsbeigeordnete Rainer Nitsche hat eine Finanzierungszusage in Höhe von 25.000 Euro an Prof. Dr. Frank Bünning für das Schüler-Techniklabor übergeben. Der Titel der Einrichtung lautet SchüLaTech.Rainer Nitsche erklärt die Beweggründe für die Stadt: „Da technische Bildung nicht früh genug ansetzen kann, werden wir in Zusammenarbeit mit den Hochschulen weiter intensiv daran arbeiten, den Wirtschaftsstandort mit Nachwuchskräften auch aus der eigenen Region attraktiv zu halten.“

Das Labor dient in erster Linie der Lehreraus- und -weiterbildung. Frank Bünning erläutert: „Da liegt es nahe, die Förderung des Technikinteresses der Schülerinnen und Schüler einzubinden.“ Es gehe darum, langfristig Fachkräfte in den Mint-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und den entsprechenden Studienrichtungen verfügbar zu haben.

Frank Bünning berichtet: „Wir legen Wert darauf, dass es sich um praxisnahe Technik handelt. Zwar sind unsere Versuchsaufbauten kleiner als in der Industrie, doch die elektronische Steuerung und die pneumatischen Antriebe funktionieren auf die gleiche Weise.“

Für die Studierenden ist die Einrichtung wertvoll, da sie hier frühzeitig praktische Erfahrungen sammeln können.

750 Schüler haben binnen eines Jahres die Einrichtung besucht. Zum Abschluss vor den Sommerferien versuchten sich beispielsweise Siebtklässler der Johannes-Gutenberg-Gemeinschaftsschule in Wolmirstedt an der Technik. Unter ihnen der 13-jährige John-Luca Brand aus Samswegen. Er sagt: „Ich interessiere mich ohnehin für das Programmieren. Daher war das heute genau das Richtige für mich.“ Klar: Ein Beruf in diesem Bereich wäre durchaus denkbar.

Regina Funke gehört zu den drei studentischen Hilfskräften, die das Labor betreuen. Sie erläutert: „Die Aufgabe beim Programmieren bestand heute darin, eine technische Anlage zusammenzustellen.“ Angewendet wird eine für mit Programmiersprachen Vertraute ungewohnte Technik: Die drei Module zum Greifen, Transportieren und Lagern von Teilen werden nicht über einen Zeilencode, sondern direkt über den elektronischen Schaltplan miteinander vernetzt.

„Normalerweise kommen jeweils 12 bis 14 Schüler für einen Projekttag zu uns“, berichtet Regina Funke. Eine Alternative sind mehrere Stunden über drei Tage verteilt. Zudem beteiligt sich das Labor an den Ferienangeboten der Uni für potenzielle Studierende.

Neben dem modularen Bau von Anlagen beschäftigen sich die angehenden Techniklehrer beispielsweise damit, gemeinsam mit Schülern herauszufinden, worin sich Glühbirnen von modernen Leuchtmitteln unterscheiden.

Eine besonders enge Zusammenarbeit pflegt das Labor mit der Magdeburger Thomas-Müntzer-Sekundarschule. Von dort kommen jedes Jahr jeweils einige Schüler der siebten bis neunten Klassen zum Projekttag, so dass besonders interessierte Schüler dreimal das Angebot nutzen könnten.

Auch seitens der Studierenden, berichtet Regina Funke, gibt es einige, die den praktischen Tag im Labor gern mehrfach wahrnehmen.

Das Techniklabor wurde 2012 im Rahmen des Projektes Rüm (Regionales Übergangsmanagement) in Kooperation mit der Otto-von-Guericke-Universität entwickelt. Nachdem das Rüm-Projekt ausgelaufen war, halfen Oberbürgermeister Lutz Trümper und das Wirtschaftsdezernat das Labor bei der Suche nach Sponsoren. Frank Bünning sagt: „Zwischenzeitlich wurde das Schülerlabor auch schon kurzzeitig durch die HWK Magdeburg, IHK Magdeburg und die Stiftung Jugendarbeit der Stadtsparkasse Magdeburg unterstützt.“