Am Sonnabend wird’s bunt

Magdeburg l Man könnte ihn den Kampf- und Feiertag der Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender nennen. Der Christopher Street Day, der in einem Aufstand von Homosexuellen gegen polizeiliche Willkür 1969 in New York seinen Ursprung hat, wird seit anderthalb Jahrzehnten auch in Magdeburg begangen. Am Sonnabend, 27. August, feiert die Magdeburger Gemeinde den 15. CSD mit der schon traditionellen Straßenparade und mit einem Fest auf dem Alten Markt.

Zentrale politische Forderung des CSD 2016 in Magdeburg ist die Aufnahme des Schutzes der sexuellen Identität in die Landesverfassung. Artikel 7, Absatz 3 hieße dann: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen und politischen Anschauungen und seiner sexuellen Identität benachteiligt oder bevorzugt werden.“ Die drei Regierungsparteien CDU, SPD und Grüne haben dieses Ziel bereits im Koalitionsvertrag verankert. „Nun fordern wir die rasche Umsetzung. Das ist ein längst überfälliger Schritt“, sagt Mathias Fangohr vom Vorstand des CSD Magdeburg e. V. In den Landesverfassungen von Berlin, Brandenburg, Bremen, Thüringen und dem Saarland und in der EU-Grundrechtecharta ist das Diskriminierungsverbot bereits verankert. Bei einem Polit-Talk auf der CSD-Bühne diskutieren Landespolitiker die Situation in Sachsen-Anhalt.

Ihre politischen Forderungen werden die Teilnehmer der CSD-Parade auf Transparenten vor sich hertragen. Daneben gibt es jede Menge Party und Vergnügen samt Livemusik und dem Nachtprogramm „Sleepless Night“ im Theater in der Grünen Zitadelle.

Eingeladen ist jedermann, der die Forderung nach Gleichbehandlung von Menschen unabhängig von ihrer sexuellen Identität unterstützt.