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Giraffen-Nachwuchs Langhals sucht kurzfristig Paten

Er ist namenlos, aber super-niedlich: der Jungbulle bei den Giraffen im Magdeburger Zoo. Nun sucht er einen Paten.

Von Rainer Schweingel 08.02.2017, 00:01

Magdeburg l Süßer Blick, ein bezaubernder Wimpernaufschlag und eine elegante Körperhaltung: der jüngste Giraffennachwuchs im Zoo zieht nicht nur die Blicke auf sich, sondern versprüht schon als junger Kerl ohne sein Zutun eine Menge Charme an die Besucher. Dazu noch ab und zu ein kleiner Stupser von Mutter „Fleur“ – und schon ist die fast perfekte Giraffenwelt fertig. „Wir freuen uns sehr über den Nachwuchs und sind froh, dass bisher alles glatt gelaufen ist“, sagt Zoo-Sprecherin Regina Jembere. Denn die erfolgreiche Giraffenzucht der Vorjahre wird mit dem männlichen Nachwuchs vom 10. Januar 2017 fortgesetzt. 2,02 Meter misst der Jungbulle bereits und hat damit knapp die Hälfte seiner Körpergröße nach wenigen Wochen erreicht, die er nach rund vier Jahren als erwachsene Giraffe schaffen sollte.

„Rothschild-Giraffen werden bis zu 5,50 Meter groß“, berichtet Regina Jembere weiter. Vorbild ist Vater „Yoda“. Der hat es größenmäßig bereits bis in diese Regionen geschafft.

„Rothschild-Giraffen sind die größte Giraffenart die es gibt. Und sie sind neuerdings besonders vom Aussterben bedroht. Deshalb wurde ihr Status auch von ‚gefährdet‘ auf ‚bedroht‘ gesetzt. Weltweit gibt es nur noch rund 1670 Rothschild-Giraffen. Sie sind in Uganda zu Hause.“ Der Nachwuchs in den Zoos sei deshalb besonders wichtig, so Jembere weiter.

Nun sucht der Zoo noch einen oder sogar mehrere Tierpaten für den jungen Bullen. „Vielleicht interessiert sich dafür ja sogar ein Kranunternehmen“, hofft Regina Jembere und spielt damit auf die Körpergröße der Giraffen an. „Passen würde das ja.“ Aber natürlich sind ihr und dem Zoo auch alle anderen Paten recht. Eines ist dabei für alle gleich. Die Tierpatenschaft läuft über ein Jahr und kostet 1000 Euro. Dafür darf der Pate den Namen bestimmen, wird zum Tierpaten-Tag eingeladen und erhält auch sonst vorzugsweise Informationen rund um sein Paten-Tier. „Wir suchen jetzt Firmen, Vereine oder Privatpersonen, die eine Patenschaft über den Giraffenbullen übernehmen“, so Regina Jembere weiter.

Tierpatenschaften haben im Zoo nicht nur eine lange Tradition, sondern es gibt sie auch in verschiedenen Kategorien. Los geht es schon bei Steppenschildkröten (25 Euro) und führt über Streifenhörnchen (40 Euro) und die Giraffen (1000 Euro) über die Schimpansen (2500 Euro) bis hin zu den Elefanten (4500 Euro). Letztere haben allerdings ihre Paten verloren. Die Gemeinde Barleben habe sich nach langer Patenschaft in diesem Jahr erstmals zurückgezogen, so Jembere. Insgesamt halten rund 200 Personen, Firmen oder Vereine dem Zoo mit einer Tierpatenschaft die Treue. „Wir haben Tierpaten natürlich hier vor Ort, aber auch in Australien oder den USA. Häufig wird die Patenschaft auch verschenkt, zum Beispiel an ehemalige Magdeburger, die etwa nach Nordrhein-Westfalen gezogen sind“, so Jembere. Das Geld wird übrigens für die Pflege der Tiere verwendet.