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Keine Fördermittel Große Lutherschau nur in klein

Eigentlich sollte Magdeburg mit einer Ausstellung zur Reformation 2017 europaweit punkten. Für das Luther-Konzept fehlt das Geld.

Von Martin Rieß 15.09.2015, 01:01

Magdeburg l Im Jahr 2017 jährt sich der Thesenanschlag Martin Luthers in Wittenberg zum 500. Mal. Dieses Ereignis lenkt die weltweite Aufmerksamkeit auf die Wirkungsstätten des Reformators. Und von diesem Kuchen möchte Magdeburg auch etwas abhaben. Nicht nur, dass Luther hier höchstselbst gepredigt hat. Vielmehr war die Elbestadt mitentscheidend, dass sich der Protestantismus in Deutschland auf Dauer etablieren konnte (siehe Infokasten).

Um diesen geschichtlichen Fakt nun ins Bewusstsein der Magdeburger zu bringen und um auch den einen oder anderen Touristen in die Stadt zu locken, sollte im Jubiläumsjahr eine groß angelegte Ausstellung im Museum mit bedeutenden Zeugnissen aus der Reformationszeit gezeigt werden. Ähnlich bedeutsam und ähnlich groß, wie dies bei den Otto-Ausstellungen mit Hunderttausenden Besuchern vor wenigen Jahren der Fall war.

Wie Gabriele Köster, Direktorin der Magdeburger Museen nun berichtet, wird daraus aber wohl nichts. Grund: Die für die Finanzierung der Veranstaltung beantragten Fördermittel bleiben offenbar aus. „Der Bau an den Lutherstätten in Wittenberg hat sich erheblich verteuert, so dass die Mittel, die wir gern genutzt hätten, jetzt in diese Projekte fließt.“ Zur Umsetzung der Pläne fehlen rund 900 000 Euro. Wohl aus diesem Grund gibt es noch keine Information, ob die Anträge für die Lutherschau bewilligt werden. Das Problem: Wer eine Vielzahl bedeutender Objekte ausstellen möchte, der muss das rechtzeitig organisieren. Neben der grundsätzlichen Bereitschaft, ein Exponat zu verleihen, geht es auch um Fragen von Transport und Versicherung. Die Zeit dafür reicht inzwischen nicht mehr aus.

Völlig kleinbeigeben möchte die Magdeburger Museumschefin dennoch nicht: „Wir entwickeln jetzt ein Konzept für eine Ausstellung, die wir mit eigenen Mitteln auf die Beine stellen können.“ Die werde aber wohl kaum jene überregionale Strahlkraft erreichen, wie dies ursprünglich geplant war.

Wie sie der Volksstimme sagt, wird die verkleinerte Luther-Ausstellung auf den Überlegungen und Ideen für die große Variante aufbauen und mit rund 300 000 Euro auskommen müssen.