1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Magdeburg
  6. >
  7. Magdeburgs Polizei ist im Dauereinsatz

Kriminalität Magdeburgs Polizei ist im Dauereinsatz

Sprengstoffalarm in einem Hotel, mehrere Brände innerhalb weniger Tage und eine Serie zerstochener Autoreifen halten die Polizei in Atem.

Von Anja Guse 14.02.2017, 00:01

Magdeburg l Mit der Bombendrohung am Montagvormittag im Intercity-Hotel am Hauptbahnhof hat die Magdeburger Polizei einen weiteren kuriosen Fall auf dem Tisch. Denn was sich – glücklicherweise – als harmloser Scherz entpuppte, reiht sich in eine bundesweite Serie von Sprengstoffdrohungen eines vermutlich verwirrten Mannes ein. Dabei haben die Ermittler derzeit auch noch mit einer Serie von zerstochenen Autoreifen zu tun und mit mehreren Bränden, die sich zum einen auf dem Werder und zum anderen in Stadtfeld ereigneten.

Ein Überblick über die Geschehnisse:

Bombendrohung im Hotel

Bei der Reinigung eines Zimmers im Intercity-Hotel hat eine Reinigungskraft am Montagvormittag einen Gegenstand und einen Zettel mit einer Bombendrohung gefunden. Die Polizei rückte an und überprüfte die Angaben zum letzten Gast des Zimmers. Schnell wurde klar. Der 56-jährige Mann ist wegen gleicher Delikte bereits bundesweit polizeibekannt.

Im aktuellen Fall gingen die Beamten schnell davon aus, dass keine ernsthafte Gefahr bestand. Endgültige Entwarnung gab es dennoch erst, nachdem ein Sprengstoffspürhund nichts erschnüffelte. Die Polizei geht nun davon aus, dass sich der Hotelgast einen geschmacklosen Scherz erlaubt hat.

Bereits am Sonnabend hatte mit hoher Wahrscheinlichkeit derselbe Mann in einem Hostel am Leipziger Hauptbahnhof für Sprengstoffalarm gesorgt. Er hatte sich dort laut Polizei unter dem selben Namen wie in Magdeburg angemeldet. Dort versteckte er Küchengeräte unter einer Decke und ließ Kabel herausragen. Zudem beschmierte er Wände, berichtete eine Leipziger Polizeisprecherin auf Volksstimme-Nachfrage.

Der Mann soll aus Rheinland-Pfalz stammen und wurde bislang nicht gefasst. Sein derzeitiger Aufenthaltsort ist nicht bekannt. Zu dem gefundenen Gegenstand im Magdeburger Hotel wollte sich die Polizei nicht weiter äußern.

Brandserie in Magdeburg

Innerhalb von fünf Tagen brannte es in Magdeburg siebenmal, die Polizei ermittelt. Die aktuellsten Fälle stammen vom gestrigen Montag. Gegen 1.30 Uhr brannte es in zwei Mehrfamilienhäusern in der Liebknechtstraße. In beiden Fällen brannten Zeitungsstapel im Hausflur. Verletzt wurde niemand. Gegen 2 Uhr rückte die Feuerwehr zum Brand einer Gartenlaube am Kleinen Stadtmarsch aus. Brandstiftung wird nicht ausgeschlossen.

Bereits in den Vortagen hatte es auf dem Werder und in einer alten Villa in der Liebknechtstraße gebrannt. Die Polizei geht aufgrund der Art und Weise der mutmaßlichen Brandstiftungen derzeit von verschiedenen Tätern aus.

Reifenstecher

Bereits zum vierten Mal innerhalb von sechs Tagen war ein Reifenstecher unterwegs. Am Sonntagabend wurden an mindestens sieben Autos in der Bertolt-Brecht-Straße die Reifen zerstochen. Davor war der Täter unter anderem in der Försterstraße und in der Marienstraße aktiv. Damit wurden in kurzer Zeit mindestens 50 Autos beschädigt.

Die Polizei vermutet, dass es sich in allen vier Fällen um denselben Täter handelt. Die Beamten erhoffen sich Zeugenhinweise. „Wer den Mann auf frischer Tat ertappt, sollte sofort die 110 anrufen, die Fluchtrichtung sowie eine möglichst genaue Täterbeschreibung durchgeben“, sagte ein Polizeisprecher.

Hinweise zu den bereits begangenen Taten werden unter der Rufnummer 0391/546 17 40 entgegengenommen.